Berg am Starnberger See:Neues Bootshaus für die VHS

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Wegen eines Kabelbrandes war das Bootshaus von Haus Buchenried 2018 völlig niedergebrannt. (Foto: Georgine Treybal)

2018 war die 120 Jahre alte Bootshütte von "Haus Buchenried" in Leoni niedergebrannt. Im Normalfall wäre es dabei geblieben, doch für die Stadt München macht der Gemeinderat eine Ausnahme.

Von Sabine Bader, Berg

Der Vorgang dürfte eher die Ausnahme sein: Die Landeshauptstadt München darf ihr Bootshaus im Berger Ortsteil Leoni am Ostufer des Starnberger Sees erneuern. Das 120 Jahre alte Gebäude gehörte zum Anwesen des Seminarzentrums "Haus Buchenried" der Münchner Volkshochschule und war am 7. August 2018 ein Raub der Flammen geworden. Außergewöhnlich ist der Vorgang deshalb, weil normalerweise Bootshäuser am See, die einmal - aus welchem Grund auch immer - abgebrochen wurden, grundsätzlich nicht erneuert werden dürfen. Ausnahmen machen die Behörden nur, wenn der Wiederausbau zeitnah erfolgt.

Das Gebäuderensemble "Haus Buchenried" der Münchner Volkshochschule am Ostufer des Starnberger Sees beherbergt jedes Jahr Tausende von Besuchern. (Foto: Nila Thiel /Starnberger SZ)

Ob auch vier Jahre noch als relativ "zeitnah" gewertet werden können, darüber ließe sich trefflich streiten: Laut einem Schreiben des Bauherrn wurde jedoch bereits seit dem Brand der Hütte am Bauantrag für das neue Bootsgebäude gearbeitet. Das Ganze zog sich dann aber zeitlich in die Länge. Der Grund hierfür seien Gutachten und Abstimmungsprozesse gewesen - unter anderem mit Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt, Schlösser- und Seenverwaltung, der Versicherung und mehreren Ingenieurbüros, heißt es im Schreiben der Stadt München. Die Berger Gemeindeverwaltung beurteilte den Fall daraufhin eher großzügig, und auch die Gemeinderäte votierten in ihrer jüngsten Ratssitzung einstimmig für den Wiederaufbau des Bootshauses.

Seinerzeit hatte die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck ermittelt. Die Spezialisten kamen zum Ergebnis, dass der Brand vor gut vier Jahren durch einen technischen Defekt in der Verkabelung ausgelöst worden war. Für Brandstiftung fanden die Ermittler keine Hinweise. Das Feuer hatte damals zehn Elektro- und zwei Motorboote zerstört. Den Sachschaden bezifferten die Sachverständigen auf rund 400000 Euro. Der Uferstreifen, auf dem das abgebrannte Bootshaus gestanden hatte, gehört ebenso wie das Grundstück von Haus Buchenried der Landeshauptstadt München. Diese hatte das Bootsgebäude bereits seit 1981 an die Fischerfamilie Gastl verpachtet, deren Anwesen direkt neben dem städtischen Grundstück liegt. Einige Verleihboote der Gastls waren in der Brandnacht ebenfalls komplett zerstört worden. Das neue Bootshaus soll mit einem Bauvolumen von 700,50 Kubikmetern sogar etwas kleiner werden als das frühere Gebäude - ein Umstand, der den Berger Gemeinderäten die Zustimmung etwas erleichtert haben dürfte.

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