Kommunaler Haushalt:Finanzielle Reserven in Bernried sind verbraucht

Lesezeit: 2 min

Der Kauf des Klosters ist einer der großen Ausgabeposten in Bernried in den vergangenen Jahren. (Foto: Arlet Ulfers)

Vier Millionen Euro waren einmal in der Rücklage. Um hohe Ausgaben bezahlen zu können, braucht der Gemeindekämmerer aber das Geld.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Der Kauf des Klosters, Betreutes Wohnen, die Sanierung des Sommerkeller: Obwohl die Gemeinde Bernried in den vergangenen Jahren viel Geld ausgegeben hat, ist der Haushalt solide. Die Kommune kann sogar den dritten Bauabschnitt des Gemeindezentrums auf dem Rathausvorplatz in Angriff nehmen, in dem einmal das Forum Humor einziehen soll. Dies sei dank der hohen Fördermittel möglich, die die Gemeinde bekomme, sagte Bürgermeister Georg Malterer (ÜFW) in der Haushaltssondersitzung am Donnerstag.

Auch die Steuereinnahmen werden nach seinen Worten voraussichtlich steigen. Weitere 4,2 Millionen Euro sollen Grundstücksverkäufe im Gewerbegebiet einbringen. Laut Malterer sind 40 Prozent der Grundstücke schon verkauft.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Lagen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer im vergangenen Jahr noch bei knapp über einer Million Euro, hat der neue Kämmerer Andreas Greinwald für dieses Jahr noch eine Viertelmillion mehr angesetzt. Die Einkommenssteuer, die in Bernried der höchste Einnahmeposten ist, wird etwa zwei Millionen Euro betragen. Die leicht gestiegenen Grundsteuereinnahmen von knapp 350 000 Euro sind auf die Erweiterung des Gewerbegebiets zurückzuführen. Der Hebesatz bleibt mit 320 Punkten gleich. Der Kämmerer wies aber darauf hin, dass man aber nach der Grundsteuerreform im Jahr 2025 über eine Erhöhung nachdenken sollte. Die Kurbeiträge sind ebenfalls leicht gestiegen. Dies ist allerdings darauf zurückzuführen, dass sie im vergangenen Jahr erhöht wurden, um die neue Kurkarte sowie die Einführung der Buslinie nach Tutzing finanzieren zu können. Für dieses Jahr werden 180 000 Euro erwartet.

Die größten Ausgabeposten sind die Kreisumlage von 1,6 Millionen Euro und die Verwaltungsausgaben, die von 1,3 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 1,77 Millionen Euro angestiegen sind. Dies liegt zum Teil an den stark gestiegenen Energiekosten. Auch die Personalausgaben sind auf 1,22 Millionen Euro gestiegen. Allerdings waren dieses Jahr die Geschäftsleitung sowie die Kämmerei bedingt durch einen Mitarbeiterwechsel doppelt besetzt. Zudem wurde für das Fördermittelmanagement eine neue Stelle geschaffen.

Für das Gemeindezentrum sind mehrere Millionen Baukosten angesetzt

Durch die hohen Investitionen in den vergangenen Jahren sind die Rücklagen in Höhe von knapp vier Millionen Euro aufgebraucht. Dieses Jahr will die Gemeinde jedoch wieder 200 000 Euro zuführen, und die vorgeschriebene Mindestrücklage ist gewährleistet. Allerdings können dieses Jahr nur noch die notwendigen Investitionen getätigt werden. Bereits abgewickelt ist der Rückkauf der Wohnungseinheiten im Betreuten Wohnen (2,2 Millionen Euro) sowie der Zuschuss für die Sanierung der Martinskirche (102 000 Euro). Für den dritten Bauabschnitt des Gemeindezentrums sind Planungskosten in Höhe von 320 000 Euro eingeplant. Die Baukosten sind in der Finanzplanung angesetzt mit 2,2 Millionen Euro im Jahr 2024 sowie 3,4 Millionen Euro im Jahr 2025 und 2026 mit 1,8 Millionen Euro.

Auch Ladesäulen sollen dieses Jahr gebaut werden. Die Kosten von 101 000 Euro werden jedoch bezuschusst mit 80 000 Euro. Für den Radweg nach Höhenried (165 000 Euro), der noch in diesem Monat fertig wird, gibt es eine Förderung von 90 000 Euro. Die Restzahlungen für den Sommerkeller sind mit 665 000 Euro angesetzt und für den Klosterkauf muss die Gemeinde eine jährliche Rate von 500 000 Euro bezahlen. Dieses Jahr sind zusätzlich Brandschutzmaßnahmen in Höhe von 150 000 Euro geplant, die zwischen 2024 und 2026 auf jährlich 200000 Euro ansteigen. Dennoch kann sich die Gemeinde auch noch einen Grunderwerb für knapp 1,9 Millionen Euro leisten. Haushalt und Finanzplan wurden einstimmig verabschiedet.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusSpitzengastronomie
:Weinexpertin auf Sterneniveau 

Claudia Mikschowsky behauptet sich in einer Männerdomäne: Sie ist Diplom-Sommelière und wurde vom Gourmetführer Michelin ausgezeichnet. Was macht eine gute Weinberaterin aus?

Von Astrid Becker

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: