Bernried:Geothermieprojekt gestoppt

Geothermie-Investor zeigt sich verunsichert

Sylvia Böhm-Haimerl

Die Vorbereitungen für Probebohrungen zum Bau eines Geothermie-Kraftwerks in Bernried sind zum Stillstand gekommen. Hauptgrund ist das schlechte Ergebnis der Probebohrungen in Geretsried. "Die Ergebnisse waren sehr enttäuschend für die gesamte Branche", räumte Lutz Stahl, Geschäftsführer der BE Geothermal ein. Sie seien gleich Null. Nun befinde man sich in einer "Denkpause". Man habe entgegen den Berechnungen kein Wasser gefunden. Der Schaden liegt Stahl zufolge bei zehn bis 20 Millionen Euro muss nun von der Fündigkeitsversicherung aufgefangen werden. Das hat immense Auswirkungen auf Bernried, denn die BE Geothermal ist beim selben Unternehmen versichert. Und die Bohrstelle in Geretsried ist gerade einmal zwölf Kilometer entfernt. Da nützt es laut Stahl nichts, dass die Ergebnisse der Probebohrungen im Süden Münchens positiv verlaufen sind. Derzeit würden bei dem Versicherungsunternehmen Münchner Rück neue Überlegungen über die künftige Vorgehensweise auf dem Geothermie-Markt angestellt.

Dennoch verbreitet der BE-Geothermal Geschäftsführer Optimismus. Aufgabe sei es jetzt, das Risiko zu erkennen, bevor die Bohrungen beginnen. Nach Stahls Angaben sichten derzeit Ingenieurbüros alle Ergebnisse und tauschen ihre Daten aus. Er sei sicher, dass man das Problem meistern werde und man spätestens im Januar weitermachen könne, so Stahl. Die Probebohrungen in Bernried hatten sich mehrmals verzögert. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass die Einspeisevergütungen überprüft werden sollen. Dennoch gingen die Vorbereitungen weiter. Mit dem Bau des Bohrplatzes sollte in diesem Herbst begonnen werden.

© SZ vom 21.09.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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