Berg:Letzte Stunden des Mordopfers weiter unklar

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Polizisten suchen beim Kapellenweg oberhalb von Berg nach dem Leichenfund im Wald nach weiteren Spuren. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Kripo sucht den Tatort, wo die Prostituierte Luca V. aus Ungarn umgebracht worden ist.

Von Christian Deussing, Berg

Noch immer fehlen der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck wichtige Puzzleteile, um die letzten Tage und Stunden im Leben der Ungarin Luca V. zu rekonstruieren und somit auch den genauen Tatort zu ermitteln. Das 25-jährige Mordopfer war laut Kripo der Prostitution über Escort-Portale im Internet nachgegangen und am 16. Januar dieses Jahres halbskelettiert in einem Waldstück in Berg am Starnberger See entdeckt worden - von Spaziergängern mit einem Hund. Seit drei Monaten befindet sich der 26-jährige Lebensgefährte, der in Budapest wegen Mordverdachts verhaftet wurde, in Stadelheimer Untersuchungshaft und schweigt dort zu den Vorwürfen.

Man müsse weitere Daten auswerten, um das Bewegungsprofil und die Kontakte des Paares im Münchner Raum zu ermitteln, erläutert der sachbearbeitende Staatsanwalt Matthias Enzler. Man wisse, dass die Personen gemeinsam am 20. oder 21. November vorigen Jahres in München angekommen seien und sich nach ihrer Anreise aus Berlin maximal eine Woche in Hotels im Stadtgebiet aufgehalten hätten. Einen Bezug zum Starnberger Gebiet konnte die Ermittlungsgruppe "Kapellenweg" der Kripo nicht herstellen. Sie ist sich auch sicher, dass der Tatort nicht mit der Fundstelle im Wald übereinstimmt, wo die Leiche vermutlich Ende November abgelegt wurde.

Das Opfer Luca V.: Die zweifache Mutter wurde getötet und im Unterholz verscharrt. (Foto: Polizeipräsidium Oberbayern-Nord /Polizeipräsidium Oberbayern-Nord)

Es gehe auch um die Frage, welche Rolle der Freund von Luca V. gespielt habe, sagt der Staatsanwalt. Der Tatverdächtige habe nach seiner Festnahme in Ungarn behauptet, dass er die Gefährtin von der Prostitution habe abbringen wollen und sie in München verschwunden sei. Doch die Fahnder wissen nicht, ob diese Angaben stimmen. Zumal Indizien, die zum Haftbefehl geführt haben, den 26-jährigen Nigerianer belasten. Die Ermittler halten es für wahrscheinlicher, dass der Lebensgefährte eine "reisende Prostitution gefördert" habe, aber die 25-Jährige womöglich aussteigen wollte. Dafür gebe es aber noch keinen Beleg, so der Staatsanwalt. Aus taktischen Gründen wird die Todesursache des Opfers nicht mitgeteilt.

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