Bauernproteste:"Es reicht!"

"Es reicht!", schreiben die Bauern am Sonntagabend mit ihren Traktoren in den Erlinger Winterboden. (Foto: privat)

Während die einen mit dem Slogan die Proteste der Landwirte meinen, wollen die Bauern damit auf ihre Situation aufmerksam machen - so wie bei einer Aktion in Andechs am Sonntagabend.

Von Linus Freymark, Andechs

Der Slogan "Es reicht!" hat im Kontext der Bauernproteste verschiedene Bedeutungen. Die einen nutzen ihn, um ihren Unmut über die Form der Kundgebungen mit Straßenblockaden und Traktorrundfahrten zu äußern. Die Landwirte wiederum wollen mit der Parole auf ihre Situation aufmerksam machen. Neben den Subventionskürzungen beim Agrardiesel (inzwischen von der Bundesregierung deutlich abgeschwächt) und der Streichung der Kfz-Steuerbefreiung (wieder verworfen) geht es den Landwirten generell um den gesellschaftlichen Stellenwert ihres Berufsstandes.

Vor der Großdemonstration am Montag in Berlin - dem bisherigen Höhepunkt der Proteste - haben die Landwirte am Sonntagabend in Erling eine Aktion ins Leben gerufen. Mehrere Hundert Traktoren, die unter anderem aus Weilheim und Germering angerollt waren, hatten sich dort formiert und mit ihren Scheinwerfern den Schriftzug "Es reicht!" in die Andechser Nacht gestrahlt.

Um die 500 Traktoren waren nach Erling gekommen, vor allem aus Germering, Berg und Weilheim. (Foto: Nila Thiel)
Die Bauern haben viele Transparente mitgebracht. (Foto: Nila Thiel)
Traktoren über Traktoren: Mitorganisatorin Sonja Frey zeigte sich sehr erfreut über den großen Zulauf. (Foto: Nila Thiel)

Organisiert wurde die Protestaktion unter anderem von der Starnberger Kreisbäuerin Sonja Frey, die selbst aus Erling kommt. In den sozialen Medien zeigte sie sich sehr erfreut über den großen Zulauf. "Ihr seids da Wahnsinn", postete sie zwischen Fotos und Videos von der Aktion. Nach der Kundgebung in Erling ist Frey dann gleich zur nächsten Demo nach Berlin aufgebrochen, um auch dort zu zeigen, dass es ihr und den anderen Landwirten reicht.

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