Stadtplanung:Oben in der grünen Au

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Stadt und Bayerische Hausbau stellen ersten Entwurf für den Quartierspark auf dem ehemaligen Paulaner-Gelände vor

Von Johannes Korsche, Au

Noch blickt man auf eine riesige Baugrube, doch auf dem ehemaligen Paulaner-Gelände zwischen Reger- und Hochstraße soll in Zukunft ein öffentlicher Park zum Radeln, Spazieren und Verweilen einladen. Einstweilen nennt das Immobilienunternehmen Bayerische Hausbau die künftige Anlage, wie folgt: Ein "Quartierspark" soll es werden, der Obere und Untere Au miteinander verbindet und auch für das umliegende Viertel als Freizeitgelände dient.

Insgesamt ist der geplante Park, der noch einen klingenden Titel erhalten soll, etwa 1,4 Hektar groß. Nun gibt es einen ersten Entwurf, der jetzt bei einer Unterausschusssitzung der örtlichen Lokalpolitiker bekannt wurde. Vertreter der Hausbau und die Abteilung Gartenbau im Baureferat legten ihre Überlegungen für das Areal dar, es ging um Baumreihen, ein Wegenetz und zwei Spielplätze. Ende April soll sich der Gestaltungsbeirat mit dem Entwurf beschäftigen, im zweiten Halbjahr schließlich der Stadtrat, so der anvisierte Zeitplan der Hausbau. Wenn die Neubauten auf dem Paulaner-Gelände vorangeschritten sind - wohl im Jahr 2022 -, soll auch der Park angelegt werden, der anschließend in den Besitz der Landeshauptstadt München übergeht.

Am prägendsten werden wohl die beiden Spielplätze sein, die der Entwurf vorsieht. Einer davon wird im nördlichen Bereich der Grünanlage platziert; er soll mit den üblichen Geräten ausgestattet werden. Der zweite Spielplatz könnte den Kindern mehr Action bieten, möglicherweise mit einem etwa acht Meter in die Höhe ragenden Kletterturm sowie Tischtennisplatten, wie Wolfgang Mesenich vom Baureferat sagt. Dieser Spielplatz soll vor der Paulaner-Wirtschaft am Nockherberg seinen Platz finden. Das allerdings will die Hausbau nicht bestätigen. Zu Detailfragen, etwa wo Kinder mit welchen Geräten spielen werden, wolle man sich nicht äußern. "Hier laufen die Planungen noch und müssen mit verschiedenen städtischen Stellen abgestimmt werden", sagt Matthias Weber, Pressereferent bei der Hausbau. Ebenso offen lässt der Investor auch, wo die geplanten Baumreihen gepflanzt werden könnten. Blickt man in die Entwurfsunterlagen, sind diese entlang von drei Hausfassaden vorgesehen, jeweils an den dem Park zugewandten Seiten der Wohnblocks.

Eine Neuerung wird der Park für die Münchner bringen, unabhängig davon, wie er gestaltet wird. Radler und Fußgänger werden von der Reger- in die Hochstraße gelangen. So entsteht eine direkte Verbindung von der Unteren in die Obere Au. Diese Wege werden etwa 20 Zentimeter tiefer angelegt als die umliegenden Rasenflächen, damit das Grün nicht von Autofahrern befahren wird, wie es zum Beispiel bei Umzügen verlockend sein könnte.

Der Entwurf regelt dabei lediglich die Gestaltung des öffentlichen Parks. Private Grünflächen, wie die Innenhöfe der vier Häuserblöcke oder die Spielplätze für die beiden Kindertagesstätten, spielen bei der Parkplanung keine Rolle. Diese Bereiche plant die Hausbau alleine. Insgesamt entstehen bis 2023 vier Häuserblöcke auf der Fläche zwischen Reger- und Hochstraße.

Die Stadtteilpolitiker regten an, dass an den Spielplätzen auch Fahrradstellplätze vorzusehen seien. Außerdem weisen sie darauf hin, bei der Gestaltung auf die unmittelbare Umgebung einzugehen. Vor allem der Bereich, der zwischen zwei Wohnblöcken auf Höhe der Welfenstraße liegen und gewissermaßen das Entree in den Park darstellen wird, solle sein Gegenüber auf der anderen Straßenseite berücksichtigen. Dort, an der Ecke Reger- und Welfenstraße entsteht mit der Wohnbebauung des ehemaligen Brauerei-Geländes ein kleiner, dreieckiger Platz samt Trambahnhaltestelle. Dieser Platz wird dem 1922 in der Au geborenen Carl Amery gewidmet - einem politischen Schriftsteller, der unter anderem als Vordenker des Gasteig gilt.

Die Bayerische Hausbau kündigte an, dass sie die endgültigen Pläne der Öffentlichkeit vorstellen will. Allerdings erst, nachdem der Stadtrat über die Gestaltung entschieden hat.

© SZ vom 27.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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