Fußball:Ende und Anfang

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Alles gegeben, alles verloren: Der SC Fürstenfeldbruck ist am Boden - im Bild Torschütze Fabian Friedl, der wegen Krämpfen behandelt wird. (Foto: Günther Reger)

Die Zeit des SC Fürstenfeldbruck in der Landesliga ist vorüber, Präsident Ettner kündigt umgehend einen Wiederaufbau an. Für Gilching und Kirchheim geht es in der Relegation im direkten Duell weiter, Erding spielt gegen Kastl um den Aufstieg

Von C. Leischwitz,J. Schnitzler und F. Swidrak

Das Leben ist ungerecht, ebenso die Relegation zur Fußball-Landesliga. Die Sieger haben noch nichts gewonnen - weil sie am 1. und 4./5. Juni erst die zweite Runde überstehen müssen - und die Verlierer, nun: Die Verlierer haben ohnehin nichts zu lachen.

Fürstenfeldbruck - Stätzling 1:1

"Heute kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen", sagte Jakob Ettner, der Präsident des SC Fürstenfeldbruck, nach dem vorerst letzten Spiel des SCF als Landesligist. Das Team von Michael Westermair hatte noch einmal "alles gegeben", aber in Stätzling (1:3) bereits alles verloren. Dabei begann das Rückspiel - abgesehen von der frühen Verletzung von Michael Dietl (7.) - für die Platzherren wie gemalt. Stätzlings Stefan Reinthaler sah nach 18 Minuten für eine Notbremse die Rote Karte, sechs Minuten später traf Fabian Friedl zum 1:0 für den SCF. "Aber wie das so ist: Wenn du deine Chancen nicht nutzt, bekommst du am Ende einen rein", sagte Ettner. Die junge Brucker Elf nutzte ihre zahlreichen Gelegenheiten zum 2:0 nicht. Und wie das so ist im Leben: Am Ende bekam sie einen rein. Nach einem Konter traf Markus Rolle zum 1:1 (81.) und besiegelte den Abstieg des SCF in die Bezirksliga. Oder wie Ettner es ausdrückte: "Heute ist der erste Tag vom Wiederaufbau."

Passau - Erding 1:1

Vor der Partie hatte Rainer Elfinger gesagt, für die Konzentration sei es gar nicht schlecht, das Hinspiel nur 2:1 gewonnen zu haben. Für die Nerven des Erdinger Trainers wurde das Rückspiel dann aber zur Zerreißprobe. 85 Minuten waren gespielt, da schoss Sebastian List das 1:0 für den 1. FC Passau. Erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit erzielte Serkan Türkcan den 1:1-Endstand, der die Erdinger Chance auf den Sprung in die Landesliga wahrt. "Ich habe auch nach dem Rückstand noch dran geglaubt, dass wir es schaffen", sagte Elfinger. "Wir haben auf ein Tor gespielt und die letzte Chance genutzt." In der zweiten Runde trifft sein Team auf den TSV Kastl. "Dieser späte Sieg hat uns gestärkt. Jetzt wollen wir auch rauf."

Gerolfing - Gilching 1:2

Beim TSV Gilching-Argelsried mussten sie nach dem klaren 3:0-Erfolg gegen den FC Gerolfing im Hinspiel tatsächlich noch einmal zittern - aber nur für knapp fünf Minuten. Die Gastgeber waren schon in der ersten Spielminute durch Dennis Volk in Führung gegangen, Gilchings Abwehrspieler Manuel Gensheimer war bei einer Flanke nicht mehr herangekommen. "Und zwei Minuten später hatte Gerolfing noch eine Riesenchance", erzählt Gilchings Abteilungsleiter Stefan Schwartling. Die entschärfte TSV-Keeper Markus Hartmannsgruber jedoch sehenswert. Nach dem Gilchinger Gegenzug war es dann aber endgültig vorbei mit dem Zittern: Ramon Adofo glich mit einem strammen Schuss ins lange Eck aus (5.). "Danach war das Spiel eigentlich schon gelaufen, es ist nur noch dahin geplätschert", so Schwartling. Gerolfing hätte zu diesem Zeitpunkt vier weitere Treffer schießen müssen. Das Geplätscher wurde nur noch durch ein weiteres Tor von Adofo unterbrochen (28.), der auch schon im Hinspiel getroffen hatte. Die Gastgeber fügten sich ihrem Schicksal und steigen aus der Landesliga ab. Am kommenden Mittwoch (19.30 Uhr) empfängt der mittlerweile wieder sehr selbstbewusst auftretende TSV den Kirchheimer SC.

Manching - Kirchheim 1:3

Dieses Kunststück gelang nicht einmal dem Hamburger SV: Zum dritten Mal in Serie spielt der Kirchheimer SC in der Relegation um den Klassenerhalt. Stolz sei man auf diese Serie nicht, sagt Manager Christian Boche: "Jedes Jahr nehmen wir uns vor, es direkt zu schaffen." Immerhin macht sich die Erfahrung in Alles-oder-nichts-Spielen derzeit wieder bezahlt. Nach einem 3:1 (1:1) im Rückspiel gegen den SV Manching (Hinspiel 1:1) steht Kirchheim in der zweiten Runde und trifft nun auf den TSV Gilching. Noch einmal ordentlich darum zittern habe seine Mannschaft müssen, sagt Boche. Durch einen Treffer von Claudio Maritato (18.) geriet der KSC früh in Rückstand. Zwar erzielte Torjäger Fabian Loens noch vor der Pause per Kopf den Ausgleich (32.), danach aber traf Manching die Latte und vergab weitere Chancen. "Da hätten wir uns nicht über einen erneuten Rückstand beschweren können", sagte Boche. Engin Özbey (53.) und Loens mit seinem zweiten Treffer (72.) drehten die Partie dann alledings zugunsten Kirchheims.

© SZ vom 30.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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