DEL2:Mit roten Fäden gefesselt

Lesezeit: 2 min

Von allem zu wenig: Die Tölzer Löwen verstricken sich allmählich in den Abstiegskampf.

Von Johannes Schnitzler, Bad Tölz

Bad Nauheim. Frankfurt. Bietigheim. Kaufbeuren. Egal, wo und gegen wen die Tölzer Löwen antreten - sie geraten in Rückstand. "Es ist momentan ein roter Faden", sagte Trainer Markus Berwanger nach der 2:4 (0:1, 1:1, 1:2)-Heimniederlage am Sonntagabend gegen den ESV Kaufbeuren. "Wir sind grundsätzlich mit 0:1 hinten, obwohl wir vorne die besseren Möglichkeiten haben." Aber auch das zieht sich wie ein roter Faden durch die Spiele der Löwen: Sie machen einfach zu wenig aus diesen Möglichkeiten. Bad Tölz, mit zwei Siegen und lautem Hurra in die Saison gestartet, rangiert nach neun Spielen nur noch auf Rang zwölf der DEL2. Auf dem drittletzten Platz.

Mehr als zwei Wochen ist es her, dass Tölz das erste Tor in einem Spiel geschossen hat. Es war am fünften Spieltag, Berwangers Team holte beim 2:3 in Heilbronn einen Punkt. Beide Tore für die Löwen erzielte Andreas Pauli. Danach gelang noch ein Punktgewinn beim 3:4 gegen Bad Nauheim - Torschützen für Tölz: Stephen MacAulay (2) und Kyle Beach. In den jüngsten drei Partien blieben die Löwen komplett ohne Punkte. Von den sieben Treffern in diesen drei Partien gingen sechs auf das Konto der Reihe mit Pauli (3), Beach (2) und MacAulay. Beach (15 Punkte/3.), MacAulay (13/6.) und Pauli (11/18.) stehen in der Scorerliste in den Top 20. Der nächstbeste Stürmer ist dann aber erst Johannes Sedlmayr - mit drei Punkten, auf Platz 139.

Es ist der dritte rote Faden im Tölzer Flechtwerk: Nur die nominell zweite Reihe verbreitet Torgefahr. Und so antwortet Berwanger auf die meisten Fragen, die ihm zurzeit gestellt werden, mit nur zwei Worten. Die Punktausbeute? "Zu wenig." Die Zahl der Tore? "Zu wenig." Drei Sturmreihen? "Zu wenig."

Berwanger verweist auf die hohe Belastung. Zuletzt mussten die Löwen innerhalb von neun Tagen fünf Spiele absolvieren, und das mit einem dezimierten Kader, der auch nach der Rückkehr von Kapitän Philipp Schlager "grenzwertig schlank" (Geschäftsführer Christian Donbeck) ist. Deshalb war die Sorge groß, als Kyle Beach gegen Kaufbeuren nach einem vermeintlich harmlosen Check benommen auf dem Eis liegen blieb und zur Bank geführt werden musste. Immerhin: Der Kanadier kehrte später wieder ins Spiel zurück. Verteidiger Valentin Gschmeißner (Bauchmuskelverletzung) wird indes noch einige Zeit fehlen. Und so konzentriert sich die Hoffnung in Tölz auf das Saisondebüt von Torjäger Lubor Dibelka, der vergangene Woche das Eistraining aufgenommen hat. Der Zeitpunkt wäre günstig: Am Freitag gastieren die Löwen bei Spitzenreiter Weißwasser, am Sonntag (18.30 Uhr) ist Frankfurt zu Gast, wo die Löwen vergangenen Mittwoch mit 2:9 untergingen.

© SZ vom 09.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: