Sport:Harry Potter lässt grüßen

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Das Quidditch-Ligafinale, der bundesweite Saisonhöhepunkt, steigt heuer in München

Von Korbinian Eisenberger, Moosach

München ist am kommenden Wochenende Gastgeberstadt für das bundesweite Saisonhighlight einer recht jungen Sportart: Quidditch, bekannt vor allem aus den Harry-Potter-Romanen. Wie sich Menschen damit ernsthaft und ambitioniert auseinander setzen, ist am Samstag und Sonntag auf der Anlage des PSV München, Franz-Mader-Straße 11, im Stadtteil Moosach zu sehen. Dort treten an beiden Tagen die besten 20 Mannschaften Deutschlands gegeneinander an, darunter auch die Münchner Wolpertinger. Vor einem Jahr hat das Team von Spielertrainer Marinus Stadler in Karlsruhe den Titel geholt, heuer gehen die Wolpertinger als Ausrichter ins Finalwochenende.

Quidditch stammt aus der Feder von Roman-Autorin J. K. Rowling. Im realen Leben ist daraus eine internationale Sportart geworden, eine Art Mischform aus Rugby, Handball und Völkerball, bei der als Handicap und Hommage an die Vorlage stets ein Stock zwischen den Beinen transportiert werden muss, allerdings anders als in der Zauberschule Hogwarts ohne Borsten. Wie in anderen Ländern wird die Sportart auch in Deutschland immer beliebter, in den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Quidditch-Teams vervielfacht.

Zum Ligafinale am Wochenende treten wie vergangenes Jahr die besten Teams der sechs deutschen Regionalligen an. Aus Bayern treten neben Gastgeber München die Augsburg Owls und die Three River Dragons Passau an. Am Samstag von 9 Uhr an findet die Vorrunde mit vier Gruppen à fünf Teams statt, am Sonntag geht es von 9 Uhr an um den Einzug ins Finale. Titelverteidiger München hat Heimvorteil, "was den Vorteil hat, dass man in seinem eigenen richtigen Bett schlafen kann", sagt Spielertrainer Stadler. Für die Gästeteams wird ein großes Zelt aufgebaut, "da werden einige ihr Matratzenlager aufschlagen", so Stadler.

Die Favoritenrolle gibt der Chef-Wolpertinger an andere weiter. "Wir hatten viele Ab- und Zugänge", sagt er. Die stärksten Teams sind für ihn Bochum, Bonn und Darmstadt. Die besten acht qualifizieren sich für den European Quidditch Cup 2020 - die Champions League des europäischen Quidditchs mit 32 Topteams. Rang neun, zehn (und womöglich elf) berechtigen zur Teilnahme an der etwas schwächer besetzten europäischen Division zwei, also der Quidditch-Europa-League. In der abgelaufenen Saison wurden die Münchner Siebter in der Königsklasse, der bisher größte internationale Erfolg eines deutschen Klubs.

Das deutsche Ligafinale im Quidditch findet am Samstag und Sonntag jeweils von 9 bis 17 Uhr auf der Anlage des PSV München, Franz-Mader-Straße 11, statt. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 11.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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