Adventskalender-Bilanz:SZ-Leserinnen und Leser spendeten mehr als 7,4 Millionen Euro

Lesezeit: 3 min

Daniel Harding leitete das traditionelle Benefizkonzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks mit Sarah Wegener (Sopran) zur 74. Hilfsaktion. (Foto: Florian Peljak)

Die Spenden helfen Menschen unmittelbar aus Notlagen. Die Dankbarkeit ist gigantisch.

Von Sven Loerzer

Für Sandra Geisler, die neue geschäftsführende Vorständin des "Adventskalenders für gute Werke der Süddeutschen Zeitung", war es ein fulminanter Einstand. Kaum hatte sie im Juli das Amt von ihrer Vorgängerin Anita Niedermeier übernommen, die in den vorgezogenen Ruhestand ging, schon war der Jahresabschluss für die 74. Spendenaktion des Hilfswerks der SZ-Leserinnen und SZ-Leser zu erstellen. Dafür kann Sandra Geisler ein höchst erfreuliches Ergebnis präsentieren. Mehr als 7,4 Millionen Euro gingen für die Spendenaufrufe im Münchner Teil und in den acht Landkreisausgaben der SZ ein.

Das Gesamtergebnis des Vorjahres, das bei 10,8 Millionen Euro lag, wurde damit zwar nicht erreicht - aber diese aus dem Rahmen fallende Höhe des Betrages resultierte vor allem aus erheblich höheren Erbschaften und den rund zwei zusätzlichen Millionen Euro, die für die eigens für Geflüchtete aus der Ukraine gestarteten Spendenaufrufe im Frühjahr 2022 eingingen. Ohne diese einmaligen Sondereffekte gerechnet, übertraf das Ergebnis der 74. Adventsaktion sogar das Vorjahresresultat.

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Bei den SZ-Leserinnen und -Leser bedankt sich Sandra Geisler für ihr hohes Engagement herzlich im Namen der vielen Menschen, denen dadurch geholfen werden konnte. Besonders freut die Adventskalender-Vorständin, dass die Hilfsbereitschaft auch in schwierigen Zeiten nicht nachgelassen hat. Zugleich setze das auch ein wichtiges Zeichen gegen gesellschaftliche Spaltung. "Angesichts der aktuellen Inflation und wirtschaftlichen Unsicherheiten zeigt der Adventskalender für gute Werke, dass gemeinschaftliche Anstrengungen und Solidarität einen bedeutenden Beitrag leisten können, um denjenigen beizustehen, die in finanzielle Not geraten sind", sagt Sandra Geisler. Die große Dankbarkeit der Menschen, denen durch die Spenden der SZ-Leserinnen und -Leser geholfen werden konnte, drücke sich in vielen Briefen aus.

"Die finanzielle Not steigt", erklärt Sandra Geisler. So habe sich in den Monaten, nachdem sie im Juli die Nachfolge von Anita Niedermeier angetreten hat, ein Mehrbedarf bei den Einzelfallhilfen gezeigt. Inzwischen ist der Wert der Lebensmittelgutscheine, mit denen Notlagen schnell und unbürokratisch überbrückt werden können, von 25 auf 50 Euro angehoben worden.

Über die große Hilfsbereitschaft der Leserinnen und Leser freut sich Adventskalender-Vorständin Sandra Geisler. (Foto: Catherina Hess)

Mehr denn je gefragt sind auch die Lebensmittelpakete, die in Zusammenarbeit mit dem Biomarkt Vollcorner mit hochwertigen Waren geliefert werden. Zusätzlich zu den 3000 Paketen wurden mehr als 1000 Lebensmitteltaschen verteilt. "Wir erhalten viele Briefe von überglücklichen Rentnerinnen und Rentnern, die sich solche hochwertigen Lebensmittel nicht leisten können", berichtet die geschäftsführende Adventskalender-Vorständin. Dass Menschen mit geringem Einkommen es zunehmend schwerer haben, die Grundbedürfnisse zu decken, zeichnet sich auch in der Zusammenarbeit mit anderen sozialen Organisationen ab. "Durch die Inflation erreichen uns immer wieder Mehrbedarfe, da mit den gewährten Notfalltöpfen für Einzelfallhilfen und Gutscheinvergaben die Bedarfe nicht mehr gedeckt werden können", erklärt Sandra Geisler.

Wie existenziell wichtig die Hilfe der SZ-Leserinnen und -Leser ist, lassen die Dankschreiben erkennen: "Ob die nötige Reparatur der Waschmaschine, das Begleichen der überfälligen Stromrechnung, Unterstützung bei der Anschaffung von Brillen oder Lebensmittelpakete für bedürftige ältere Menschen - die Spenden des Adventskalenders können die Lebenssituation vieler Menschen direkt und unmittelbar verbessern."

"Ein Geschenk des Himmels"

Wie etwa für eine Gruppe psychisch erkrankter Menschen, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ambulant Begleiteten Wohnens vom Sozialpsychiatrischen Zentrum des Paritätischen Wohlfahrtverbands dank der Spenden eine einwöchige Ferienfreizeit im Bayerischen Wald organisieren konnten. Den Leserinnen und Lesern dankte einer der Teilnehmer "für ihre Gebefreudigkeit, Mitgefühl und Menschenfreundlichkeit aus ganzem Herzen". Und machte ihnen ein großes Kompliment: "Sie sind ein Leuchtturm der Hoffnung in einer Zeit, in der so mancher an seinen Mitmenschen verzweifelt." Eine Frau schwärmte: "Es war eine schöne Zeit und ich konnte viele nette Leute kennenlernen."

Große Freude bereiteten auch die rund 3000 Lebensmittelpakete. "Die wunderbar ausgewählten Produkte in dieser hervorragenden Qualität werden noch länger ein Lächeln auf mein Gesicht zaubern. In diesen nicht einfachen Zeiten hilft mir Ihre Unterstützung sehr", bedankte sich eine Frau, die mit wenig Geld auskommen muss. "Meine Freude war riesig", berichtete eine andere Empfängerin, "diese richtig guten Bioprodukte waren ein Geschenk des Himmels."

Ein Mann, der wegen einer schwierigen Zahnbehandlung Unterstützung erhielt, wusste das kaum zu fassen: "Sie haben mir damit wirklich aus einer Notlage geholfen. Ich werde Ihnen diese Unterstützung mein Leben lang nicht vergessen. Darum möchte ich Ihnen ausdrücklich meinen Dank sagen." Und macht deutlich, dass für ihn nicht nur der materielle Wert der Hilfe zählt: "Das macht einem Mut, dass es in unserer Gesellschaft immer noch so etwas wie Solidarität für die Schwächeren und kranken Menschen gibt."

Spendenkonto: Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung e.V., Stadtsparkasse München, IBAN: DE86 7015 0000 0000 6007 00, BIC: SSKMDEMMXXX, www.sz-adventskalender.de www.facebook.com/szadventskalender

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