Bei dem Beschluss, die Sendlinger Straße probeweise für ein Jahr komplett zur Fußgängerzone zu machen, will Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) keine weiteren Verzögerungen. Der Stadtrat solle im März eine Entscheidung treffen, sagte der OB im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung.
Zuvor sollten im Rahmen einer Einwohnerversammlung die Sorgen der Anlieger mit Vertretern der Verwaltung erörtert werden. Eine Bürgerinitiative kämpft gegen die Fußgängerzone: Wohnungen und Praxen seien nicht mehr mit dem Auto zu erreichen, außerdem fielen 100 Parkplätze an der Straße weg.
Schon Anfang Dezember hätte der Verkehrsversuch beschlossen werden sollen. Nachdem die Bürgerversammlung kurz vorher die Fußgängerzone abgelehnt hatte, setzten CSU und SPD das Thema umgehend von der Tagesordnung ab. Vor einer Entscheidung sollten die Bürger ausreichend beteiligt werden. Das führte jetzt zu dem Beschluss im Bezirksausschuss Altstadt-Lehel, ein umfangreiches, teures und zeitaufwendiges Verfahren einzuleiten.
Geplant sind demnach Workshops mit Bürgern, ein Gutachten zu möglichen Mietpreis-Steigerungen in der Sendlinger Straße und gegen Ende des Jahres eine Bürgerversammlung. Offen ist, wann und ob der Test überhaupt stattfinden kann. OB Reiter ließ nun durchblicken, dass er diesen Antrag nicht für ein geeignetes Vorgehen hält.