Sendling/Isarvorstadt:Angst vor dem Partylärm

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Auf dem Trockenen: Die MS Utting wartet in Sendling auf Gäste. (Foto: Peljak)

Bezirksausschuss pocht auf den Schallschutz bei der "MS Utting"

Von Julian Raff, Sendling/Isarvorstadt

Das Gastronomie- und Eventschiff "MS Utting" ankert zwar auf Sendlinger Gebiet, allerdings unmittelbar an der Grenze zum Nachbarbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Im dortigen Bezirksausschuss (BA 2) macht man sich ebenfalls Gedanken zum Umfang und besonders zur Dauer künftiger Veranstaltungen auf dem an Land gezogenen Ammerseedampfer. Der liegt zwar, jenseits der Bahngleise, gut 100 Meter entfernt von den Wohnhäusern in der Reifenstuelstraße (Isarvorstadt), aber auch erhöht auf der Bahnbrücke, so dass eventueller Party- und Diskobetrieb die Anwohner doch stören könnte.

Grundsätzlich begrüßt der BA 2 die Rettung des Schiffes, sieht aber offene Fragen beim Brandschutz und bei den Fluchtwegen - ganz abgesehen von der Frage, ob das Schiff überhaupt Platz für 400 Menschen bietet. In erster Linie befürchten einige im Gremium aber drohende Ruhestörung durch den Gastronomiebetrieb. Schlaflose Nächte für Utting-Passagiere und Nachbarn erwartet vor allem Silvia Haas (Grüne), nachdem der "Utting"-Betreiber Daniel Hahn am runden Tisch angekündigt hatte, er könne sich Club- und Discoabende im Schiff vorstellen. Die geplanten Öffnungszeiten, donnerstags bis 2 Uhr morgens, freitags und samstags bis 4, im Einzelfall auch bis 5 Uhr, sähe Haas gerne durchgängig auf 23 Uhr begrenzt. Aktuell soll nur von Montag bis Mittwoch um 23 Uhr Schluss sein. Ein entsprechender Antrag verfehlte ebenso die Mehrheit wie die Forderung von Martin Ruckert (CSU) nach einem Lärmgutachten. Eine Studie hatten Ruckert und zehn weitere BA-Mitglieder verlangt, da unklar ist, wie viel Schall der Stahlrumpf nach außen überträgt, wenn drinnen die Regler aufgehen. Schließlich sprach sich der BA dafür aus, die Öffnungszeiten zu billigen, falls der Schallschutz gewährleistet ist und die normalen Öffnungszeiten für Freischankflächen vor, hinter und auf dem Schiff eingehalten werden.

© SZ vom 02.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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