Schwabing:Nachbar-Treff kann loslegen

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Bezirksausschuss sichert Start durch Zwischenfinanzierung

Von Ellen Draxel, Schwabing

Der Westschwabinger Bezirksausschuss finanziert das Bespielen des Nachbarschaftstreffs an der Georg-Birk-Straße aus seinem eigenen Budget. 7132 Euro haben die Lokalpolitiker für den dritten Treff am Ackermannbogen bewilligt - für eine zeitlich befristete Bewohnerberatung, für Organisation, einen offenen Frühstückstreff und Materialien. Es ist die abgespeckte Version: 19 000 Euro hätte eine volle Unterstützung aller Projekte bis Ende des Jahres gekostet.

"Es geht jetzt um das Willkommensprojekt für die neuen Zuzügler", erklärt Gremiums-Chef Walter Klein (SPD) das einstimmige Votum. In den vierten Bauabschnitt des Neubauquartiers ziehen derzeit die neuen Bewohner ein, viele von ihnen sind Migranten. "Sie werden jede Menge Fragen haben, deswegen ist auch eine Wohnberatung sinnvoll." Dass der Treff, obwohl bereits fertiggestellt, nach wie vor leer steht, weil die finanziellen Mittel für Aktionen und die Organisation fehlen, sei eine "Tragik", der endlich entgegengewirkt werden müsse, so Gesa Tiedemann (Grüne). Der BA ist sich aber einig, dass dies keine dauerhafte Lösung sein kann. Die Bezirksausschuss-Gelder sollen bis Ende dieses Jahres reichen - dann müsse die in Aussicht gestellte Regelförderung des Sozialreferats greifen.

Beim Treff handelt es sich um ein ureigenes Projekt der Lokalpolitiker: Sie haben ihn vor Jahren gefordert, um die neuen Bewohner in den Häusern der städtischen Wohnungsbaugesellschaften Gewofag und GWG von Anfang an bestmöglich im Viertel integrieren zu können. Alle 56 Mietwohnungen der GWG und drei Viertel der 49 Gewofag-Wohnungen sind einkommensorientiert gefördert, die übrigen werden per München-Modell-Miete vergeben. Der Zuschuss ist gleichzeitig eine implizierte Kritik an der verzögerten Entscheidung des Stadtrats zum Thema Novellierung der Nachbarschaftstreff-Finanzierung. Seit Monaten ist geplant, die Arbeit aller 36 Münchner Treffs auf eine solidere finanzielle Basis zu stellen - weg von der Anschubfinanzierung hin zu dauerhaften Einrichtungen. Doch der Grundsatzbeschluss ist noch nicht verabschiedet.

© SZ vom 04.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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