Hochzeitswillige haben gute Chancen, ihre Trauringe beim Schwabinger "Goldhannes" an der Herzogstraße 86 auch in Zukunft selbst schmieden zu können. Der Grund ist eine Entscheidung des bayerischen Landesamts für Denkmalpflege. Die Behörde hat, sensibilisiert durch die Mieter und Westschwabings Lokalpolitiker, die Denkmaleigenschaft des Anwesens überprüft. Das Ergebnis: Nicht nur das Vordergebäude, auch das Rückgebäude, in dem der Goldschmied Johannes Heinrich seit 27 Jahren seine Werkstatt hat, sind schützenswert. Dieser Schutzstatus, betont das Landesamt auf Nachfrage eines Mieters, impliziere neben dem baulichem Erscheinungsbild "auch historische Nutzungen wie etwa im vorliegenden Fall die Nutzung als Werkstatt- und Wohngebäude".
Aus Sicht des Bezirksausschusses eine Entscheidung, die helfe, einer Gentrifizierung vorzubeugen. Denn bislang bewohnen die Häuser vorwiegend junge Menschen, die Wohnungszuschnitte sind ideal für WGs. Die Eigentümer, eine Erbengemeinschaft, würden gerne die Wohnungen um- und die Dachgeschosse ausbauen. Außerdem soll die Werkstatt des Goldschmieds in Wohnraum umgewandelt werden. Das Stadtteilgremium hat die Vorhaben zum zweiten Mal abgelehnt, nun mit Verweis auf den verbesserten Denkmalstatus. Der Bezirksausschuss wird jedoch nur angehört - das endgültige Votum, ob ein Bauvorhaben genehmigt wird oder nicht, obliegt der städtischen Lokalbaukommission.