Riem:17-Jähriger droht Schüler mit dem Tod - und wird festgenommen

Mehr als 20 Mal hat der Beschuldigte bereits gegen das Gesetz verstoßen. Um der Haft zu entgehen, bestritt er die Tat und beschuldigte einen Freund.

Von Thomas Schmidt

Raub, Erpressung, Anstiftung, selbst vor einer Todesdrohung schreckte ein 17-jähriger Intensivtäter nicht zurück. Nun ist er dafür im Gefängnis gelandet. Sein vorerst letztes Opfer ist ein 16-Jähriger aus Giesing. Der Schüler war am Nachmittag des 28. Februar gerade auf dem Weg zu den Riem Arcaden, wo seine Freundin auf ihn wartete. Doch vor dem Einkaufszentrum stieß er auf den Intensivtäter und dessen Freunde.

Die beiden kannten sich und sprachen kurz miteinander. Doch die Stimmung wurde schnell aggressiv. Der 17-Jährige warnte sein jüngeres Opfer, dessen Freundin sei seine Cousine, und er solle gefälligst den Kontakt zu ihr abbrechen. Doch damit nicht genug: Er verlangte Bargeld und Handy des Schülers, bedrängte ihn, er dürfe auf keinen Fall die Polizei einschalten und drohte ihm und seiner Familie mit dem Tod, sollte er nicht spuren.

Zurück zu Hause, weihte der Schüler seine Eltern ein, die sofort Anzeige erstatteten. Polizisten nahmen den Beschuldigten dann auch rasch in der Wohnung seiner Eltern fest. Der 17-Jährige, der bereits mehr als 20 Verstöße gegen das Strafgesetzbuch gesammelt hat, bestritt die Tat und beschuldigte einen 15-jährigen Freund. Der tauchte am nächsten Tag auch tatsächlich bei der Wache auf und legte ein Geständnis ab.

Doch den bohrenden Nachfragen der Ermittler hielt er nicht lange stand. Schon bald musste er zugeben, dass ihm der Bruder des Intensivtäters Geld für ein erfundenes Geständnis gegeben hatte. Diese Lüge sollte verhindern, dass der 17-Jährige aufgrund seiner dicken Polizeiakte nun ins Gefängnis muss. Der Plan ging gründlich schief, statt Freiheit gab es einen Haftbefehl.

© SZ vom 04.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ-Dienst
:SZ München-News per WhatsApp, Telegram oder Insta

Wissen, was München bewegt: Der WhatsApp-Kanal der Süddeutschen Zeitung bietet einen schnellen und bequemen Nachrichtenservice für die Stadt. Abonnieren Sie ihn kostenlos.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: