Polizei:Hund verdurstet auf Balkon - weil ihn die Besitzerin vergisst

  • Eine Bulldogge ist in München nach mehreren Stunden in der prallen Sonne auf dem Balkon verendet.
  • Die Besitzerin und ihr Freund saßen in der Wohnung und kümmerten sich nicht um den Hund.

Von Thomas Schmidt

Der quälende Todeskampf eines vergessenen Hundes in der prallen Sonne dauerte etwa drei Stunden. Als die Polizei die Bulldogge schließlich retten wollte, war sie schon verendet. Für die 20-jährige Besitzerin des Tieres dürfte das ein juristisches Nachspiel haben.

Am brütend heißen Montagnachmittag hatte sie ihren Hund auf dem Balkon einer Wohnung in der Nähe des Rotkreuzplatzes ausgesperrt. Das Tier hatte dort keinen Schatten, um sich vor der intensiven Sonneneinstrahlung zu schützen. Wie die Polizei berichtet, beobachtete ein Nachbar besorgt das angestrengt hechelnde Tier. Als die Bulldogge schließlich umkippte, rief er die Polizei.

Nur wenige Minuten später stand eine Streife vor der Wohnungstür, klopfte und klingelte - aber niemand öffnete. Daraufhin riefen die Polizisten die Feuerwehr, deren Einsatzkräfte die Tür gewaltsam öffneten. Obwohl keine laute Musik durch die Wohnung schallte, hatten die 20-Jährige und ein 19 Jahre alter Freund das Klopfen und Klingeln angeblich nicht gehört. Laut Polizei seien sie "überrascht" gewesen, als plötzlich Einsatzkräfte im Flur standen.

Die gingen sogleich weiter zum Balkon, um dort nach dem Hund zu sehen. Doch es war schon zu spät, das Tier lag tot auf dem Boden. Neben dem Hund stand ein Trinknapf, er war leer. Die Kriminalpolizei ermittelt nun gegen die 20-jährige Hundebesitzerin und ihren 19-jährigen Freund. Wie sie den Hund so lange vergessen konnten, ist unklar, laut Polizei waren die beiden zumindest nicht betrunken. Beide leben zwar in München, aber offenbar in einer anderen Wohnung. Das tote Tier wurde ins Krematorium des Tierheims gebracht.

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