Polizei:Mehrere Exhibitionisten lauern jungen Frauen auf

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  • Die Polizei ermittelt in mehreren Fällen von Exhibitionismus, eines der Opfer ist erst 13 Jahre alt.
  • Einer der Täter lauerte mehreren jungen Frauen in Untermenzing auf - er soll eine auffällige Tätowierung an der rechten Brust tragen.

Von Martin Bernstein

Sie machen weder vor Kindern Halt, noch schreckt sie die Angst vor Entdeckung: Mehrere Exhibitionisten machen derzeit die Stadt unsicher. Über vier Fälle aus den vergangenen Tagen berichtete die Münchner Polizei am Mittwoch. Opfer waren Mädchen und junge Frauen, in einem Fall sogar eine 13-jährige Schülerin. Auffallend: Einer der Täter, nach denen jetzt gefahndet wird, hat eine runde Tribal-Tätowierung auf der rechten Brust - wie ein Mann, der sich Anfang Oktober in Trudering an eine Studentin herangemacht hatte.

Der Tätowierte lauerte in den vergangenen beiden Wochen zwei Mal vier jungen Frauen auf. Die 17- und 18-Jährigen waren jeweils am Donnerstag nach 22 Uhr in der Pfarrer-Grimm-Straße in Untermenzing unterwegs. Als sie auf einem kleinen Weg Richtung Von-Kahr-Straße gingen, tauchte plötzlich ein nackter, nur mit schwarzen Schuhen bekleideter Mann auf, der sich zuvor hinter einer Hecke versteckt hatte, und manipulierte an seinem Geschlechtsteil. Es soll sich um einen schlanken jüngeren Mann mit kurzen braunen Haaren handeln, der einen Drei-Tage-Bart trug.

Besonders widerlich ist ein Fall, in der sich ein Exhibitionist am Freitag an einer 13 Jahre alten Schülerin verging - mitten in der U-Bahn. Das Kind war gegen 23.05 Uhr zusammen mit seiner Mutter in der U-Bahnlinie U 1 vom Rotkreuzplatz kommend unterwegs. Während der Fahrt setzte sich ein bislang unbekannter Mann auf den Sitzplatz schräg gegenüber und onanierte nur für die 13-Jährige sichtbar. Die Schülerin, ihre Mutter und der als Anfang Zwanzig und klein gewachsen beschriebene Täter stiegen am Sendlinger-Tor-Platz aus.

Während die 13- Jährige ihre Mutter über den Vorfall informierte, ging der Mann davon. Das Kind konnte sich aber noch dran erinnern, dass er glatte, schwarze, links gescheitelte Haare und eine dunkle Haut hat und dass er eine grau-schwarze Jeans im "used Look" und eine hellbraun-orange Lederjacke trug. Ein derartiger sexueller Missbrauch eines Kindes wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren geahndet.

Ein ähnlicher Fall, freilich mit völlig abweichender Täterbeschreibung, ereignete sich dann am Montag gegen 22.15 Uhr, wieder in der U 1. Eine 26-jährige Münchnerin fuhr vom Sendlinger-Tor-Platz kommend Richtung Olympia-Einkaufszentrum. Sie setzte sich dort auf eine Vierersitzgruppe. Schräg ihr gegenüber saß bereits der spätere Täter. Der fing an, vor der 26-Jährigen zu onanieren. Der Täter soll ein Jugendlicher sein, schlank und dunkelblond. Er sprach Hochdeutsch und trug einen Ohrstecker am linken Ohr, eine dunkelgrüne Bomberjacke und eine hellblaue Jeans.

Um Hinweise zu allen Fällen bitten die Kriminalpolizisten vom Kommissariat 15, Telefon 089/29100. Die Polizei rät betroffenen Frauen, in solchen Fällen andere Fahrgäste zu informieren und sofort den Notruf zu betätigen.

© SZ vom 23.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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