Planegg/Großhadern:"Die U-Bahn nimmt jetzt Fahrt auf"

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Unterwegs zur Haltestelle Martinsried: Das Projekt U 6-Verlängerung von Großhadern zum Campus im Würmtal hatte einen langen Vorlauf. Im Frühjahr 2022 könnte Baustart sein. (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Die Gemeinde schreibt einen Ideenwettbewerb für die Gestaltung des künftigen Bahnhofs am Campus Martinsried aus. Es geht um Bushaltestellen, Parkplätze, Taxistände und Wege

Von Rainer Rutz, Planegg/Großhadern

Nach rund 20 Jahren Planung scheint es nun mit dem Bau der U-Bahn zum Campus Martinsried zügig voranzugehen. Der Ferienausschuss des Gemeinderats hat jetzt einen Grundsatzbeschluss über eine mögliche Gestaltung der U-Bahn-Oberfläche in Martinsried gefasst und einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben. "Das muss jetzt sein, um die Zeitschiene des Projekts U-Bahn-Verlängerung nicht zu gefährden. Die U-Bahn nimmt jetzt Fahrt auf", sagte Ursula Janson vom Bauamt der Gemeinde. Tatsächlich sehen die Vorgaben der eigens gegründeten Projektmanagement-Gesellschaft (PMG) vor, dass die Gemeinde Planegg alleine für die Planung, den Bau und den Unterhalt der unmittelbaren U-Bahn-Umgebung zuständig ist. Darunter zu verstehen ist nicht nur der neue Parkplatz an der LMU mit 81 Plätzen, sondern auch weitere so genannte "Kiss & Ride"-Parkplätze unmittelbar am Eingang des Bahnhofs, ferner Taxistandplätze, die gesamte Wegeführung und Fahrradabstell-Möglichkeiten.

Der Bahnhof wird, so Janson, "exponiert am Schnittpunkt zwischen dem Campus der Universität, dem Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie und den Max-Planck-Instituten liegen. Zudem soll der Ortsteil Martinsried attraktiv an diese Haltestelle angebunden werden." Die Bauverwaltung stellt sich "eine städtebaulich hochwertige Gestaltung" vor, wie Janson betonte. Ein Architekten-Wettbewerb, so das Rathaus, sei der schnellste und effektivste Weg, alle Vorgaben unter einen Hut zu bringen. Fünf bis acht Planungsbüros sollen teilnehmen. Janson betonte, ein Ideenwettbewerb verpflichte die Gemeinde zunächst zu nichts. Das sei auch wünschenswert, da "noch nicht alle Rahmenbedingungen im Vorfeld geklärt sind". Man müsse mit den "verschiedensten Akteuren, wie der Gemeinde, der Landeshauptstadt, der Universität und den weiteren Genehmigungsbehörden" klar kommen.

Die Planungen für die Oberflächengestaltung sollen noch in diesem Jahr beginnen. Nicht ganz einfach werden laut Bauamt wohl auch die Anbindungen der verschiedenen Buslinien. "Die Projektierung barrierefreier Bushaltestellen und Wenderadien ist eine hochtechnische Aufgabe", sagt Janson. Sie könne erst geklärt werden, wenn es eine endgültige Festlegung der U-Bahn-Öffnungen, wie Aufgänge, Lifte und Oberlichter gebe. Aus diesem Grund werde die Gemeinde "unmittelbar jetzt" den Wettbewerb ausschreiben, Gespräche mit allen Beteiligten liefen bereits. Der Wettbewerb wird Planegg bis zu 200 000 Euro kosten.

In der Diskussion zeigte sich großes Einverständnis. Roman Brugger (SPD) fragte nach einer möglichen Bürgerbeteiligung analog zum Wettbewerb. Dies sei "in der Regel nicht möglich", meinte Janson. Rathaus-Geschäftsführer Stefan Schaudig fügte an: "Es werden sonst einfach zu viele Player." Ursula Janson betonte, die Gemeinde lege sehr viel Wert auf "Kreativität". Die Wettbewerbsbedingungen werden in den nächsten Wochen ausgeschrieben.

© SZ vom 06.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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