Pläne für Olympia 2018:Der Park als Zentrum der Spiele

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Ein Konzept, ein Gesicht und viel Hoffnung: In und um den Olympiapark sollen neue Sporthallen und das Athletendorf entstehen.

Jan Bielicki

München bekommt zwei neue Wohngebiete und zwei, vielleicht auch drei neue Sporthallen im und nahe am Olympiapark - wenn die Stadt in ziemlich genau zwei Jahren den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2018 erhalten sollte.

Klicken Sie: Mögliche Standorte für Olympia 2018. (Foto: Grafik: SZ)

Aufsichtsrat und Gesellschafter der Bewerbungsgesellschaft München 2018 billigten gestern das Konzept für die Sportstätten, in den die Wettkämpfe stattfinden sollen. Dabei legten sich die Planer auch auf den lange umstrittendsten Austragungsort fest: Die Langlauf- und Biathlon-Bewerbe sollen am Rande Oberammergaus starten.

Für München hätten sich dabei "ausschließlich befriedigende Lösungen ergeben", lobte OB Christian Ude (SPD). Tatsächlich haben es die Planer geschafft, wie vorgesehen alle olympischen Bauten im oder ganz nah am Olympiapark unterzubringen. So werden im Olympiastadion vor bis zu 70.000 Zuschauern Eröffnungs- und Schlußfeiern steigen, in der Olympiahalle vor 13.000 Fans Eiskunstläufer und Kurzbahn-Eissprinter starten, in der Schwimmhalle vor 4000 Anhänger die Eisstockschützen ihre Curling-Steine schieben.

Drei Hallen sollen auf dem Gelände neu entstehen: Anstelle des alten Radstadions soll eine Mehrzweckarena 11.000 olympische Zuschauer fassen, die dort Eishockeyspiele verfolgen - genauso wie 7000 Fans, die in einer neuen Halle sitzen werden, die das alte Eissportzentrum unter dem Olympiaturm ersetzen soll. Beide Hallen sollen nach den Spielen etwas kleiner werden.

Noch nicht ganz klar ist, was dann mit einer dritten Großhalle für 8000 Zuschauer geschehen soll, die aus dem Sportgelände der Technischen Universität nördlich des Mittleren Rings wachsen und die olympische Eisschnelllaufbahn umschließen soll. Entweder wird sie nur für die Zeit der Spiele aufgebaut oder die Universität kann sie danach für den Studentensport weiter nutzen.

Ganz dicht an den Sportstätten sollen 3500 Athleten, Trainer und Funktionäre wohnen. Die Häuser des Olympischen Dorfes sollen auf dem Gelände der Bundeswehrverwaltung an der Dachauer Straße entstehen.

Die 1400 Beschäftigten der Wehrämter - und womöglich auch das Tollwood-Festival - werden zusammenrücken müssen. Am Leonrodplatz soll außerdem ein Mediendorf für 1500 Journalisten entstehen. Nach den Spielen sollen Münchner in die Niedrigenergiehäuser einziehen.

Aus den Plänen werden aber nur Gebäude, wenn das Internationale Olympische Kommittee am 6. Juli die Spiele nach München vergibt. Davor müssen die Bewerber noch ausrechnen, was die olympischen Stätten kosten sollen. "Es wäre unlauter, jetzt schon entsprechende Zahlen zu nennen", blockte Bernhard Schwank, Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft, ab. Es werde "sehr, sehr viel preiswerter als alle Bewerbungen, die wir in den letzten Jahren hatten", erklärte Thomas Bach, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, ohne jedoch Beträge zu nennen.

Bach gab sich auch optimistisch, die 30 Millionen Euro, die Münchens Bewerbung kosten soll, aus privaten Mitteln bestreiten zu können. Es gebe "ziemlich konkrete Aussichten" auf weitere Sponsoren, erklärte er. Dass das Gesamtbudget tatsächlich ganz ohne Steuermittel auskommen werde, wollte OB Ude dagegen nicht versprechen: "Es bleibt ein schmilzendes Restrisiko."

© SZ vom 10.07.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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