Pasing/Obermenzing:Ungehorsam

Grüne wollen, dass Hundeschulen wieder öffnen dürfen

Ein Haustier gegen die Einsamkeit in kontaktarmen Corona-Zeiten. Viele Menschen haben sich in den vergangenen Monaten, womöglich zum ersten Mal in ihrem Leben, einen Hund angeschafft. Problem nur, bei aller Zuwendung, es fehlt die Erfahrung im Umgang mit dem Tier, das auch eine Erziehung braucht. Da kommen die neuen Hundehalter schnell an ihre Grenzen, die vor allem junge Tiere dann auch austesten. Schnell wird dann mal einem Jogger im Park nachgejagt und ins Wadl gezwickt. Thorsten Kellermann (Grüne), Mitglied im Ausschuss für Umwelt des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing, hat jetzt in der jüngsten Sitzung des Gremiums von etlichen Beschwerden aus der Bevölkerung in diesem Zusammenhang berichtet.

Weil den Tieren die Erziehung und zielgerichtete Gewöhnung an ihr neues Zuhause fehle, so Kellermann, würden sich die Konflikte und Unfälle auf öffentlichen Wegen nun häufen. Betroffen seien Radler wie Fußgänger gleichermaßen. Seine Fraktion fordert daher nun, dass sich die Landeshauptstadt bei der bayerischen Landesregierung für die Öffnung der Hundeschulen einsetzt. Im Bezirksausschuss herrschte Skepsis, ob man das richtige Gremium für einen derartigen Antrag sei. "Das ist im Stadtrat wohl besser aufgehoben", sagte CSU-Sprecher Sven Wackermann. Sein Fraktionskollege, Stadtrat Winfried Kaum, bezeichnete den Antrag der Grünen als "völlig falsches Signal" in einer Phase des "Turbo-Lockdowns" gebe es andere Prioritäten. Kellermann räumte die ein, doch sei der Antrag ein Versuch, eine Lösung für das Problem zu finden, das die Menschen offensichtlich beschäftige. Man einigte sich also im Gremium zur Güte darauf, den Antrag in eine Anfrage an die Stadt umzumünzen.

© SZ vom 27.04.2021 / czg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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