Pasing/Obermenzing:Nur ein einziger Vorschlag

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Sophia Genikomsidis sitzt für die Grünen seit Mai 2020 im Bezirksausschuss. Jetzt soll die 30-jährige Architektin den Stadtbezirk Pasing-Obermenzing im Mieterbeirat vertreten. (Foto: Robert Haas)

Für die Nachfolge von Willy Schneider im Mieterbeirat nominieren die Stadtviertelvertreter Sophia Genikomsidis

Von Jutta Czeguhn, Pasing/Obermenzing

Sophia Genikomsidis soll künftig den Stadtbezirk im Münchner Mieterbeirat vertreten, der in diesem Jahr neu besetzt wird. Die 30-jährige Architektin, die dem Lokalgremium von Pasing und Obermenzing für die Grünen seit Mai 2020 angehört, könnte den Sozialdemokraten Willy Schneider ablösen, der sich dieser Aufgabe schon seit vielen Jahren mit großem Engagement widmet. Schneider ist seit vergangenem Jahr nicht mehr Mitglied im Bezirksausschuss, wird aber noch bis zur Neuaufstellung im Oktober sein Amt als Mieterbeirat erfüllen.

Bei der Bestimmung von Willy Schneiders potenzieller Nachfolgerin knirschte es etwas im Bezirksausschuss. Allerdings wohl nicht, weil man Genikomsidis' Qualifikation in Zweifel zog, sondern weil die CSU der Meinung war, dass ihr selbst das Nachfolgerecht bei der Bestimmung des Mieterbeirats zukäme, weshalb die Fraktion zusammen mit dem Vertreter der AfD, Thomas Rittermann, gegen Genikomsidis stimmte, sich aber gegen eine Mehrheit nicht durchsetzen konnte.

Einig war sich das Gremium jedoch in jedem Fall darin, dem Sozialreferat nur einen Vorschlag zu melden. Anders als die meisten anderen Stadtbezirksgremien, die zwei Vorschläge unterbreiteten. So wie es seit einem Stadtratsbeschluss von Dezember 2019 in der Satzung des Mieterbeirats als Procedere auch gesetzt ist. In Paragraf 4, Absatz 2, heißt es dort: "Jeder Bezirksausschuss schlägt jeweils zwei in Mieterfragen engagierte Personen unterschiedlichen Geschlechts (weiblich, männlich, divers) als stimmberechtigtes Mitglied vor. Der Stadtrat entscheidet über die Berufung in das Mieterbeiratsgremium auf Vorschlag der Verwaltung derart, dass auf der Grundlage der Vorschläge der Bezirksausschüsse eine möglichst paritätische Besetzung des Gremiums erreicht wird."

Aktuell sind im 25-köpfigen Mieterbeirat die Männer in der Überzahl, auch wenn im Vorstand mittlerweile die Frauen dominieren: Vorsitzende ist Gabriele Meissner, ihre erste Stellvertretung ist Wilhelm Mundigl, Angelika Dörrie die zweite. Im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing, der als Sonderausschuss in reduzierter Mitgliederstärke tagte, entschied man sich nun bewusst dazu, nur einen Vorschlag zu machen. Dadurch wolle man der Stadt deutlich machen, dass man das Verfahren, dass dort entschieden werde, ob man nun aus dem jeweiligen Gremium den Mann oder die Frau wähle, "zweifelhaft findet", erläuterte Maria Osterhuber-Völkl (CSU). Gerechter und transparenter wäre es, dass dann ein Losverfahren zum Tragen käme, in dem Sinne, dass etwa der Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing eine Frau stelle, der BA Aubing-Lochhausen-Langwied dann einen Mann. Osterhuber-Völkl sprach von einem "aufgezwungenen Verfahren", dem man sich deshalb nun verweigere. Man habe sich nun dazu entschieden, gleich eine Frau zu schicken, so BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang (CSU).

An Willy Schneider ging der Dank des Gremiums für sein Engagement für die Mieterinnen und Mieter im Stadtbezirk. Schneider freut sich nach eigenen Worten über seine Nachfolgerin und hat ihr Unterstützung angeboten.

© SZ vom 21.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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