Längst haben die ersten Bewohner ihr Zuhause in der neuen Großsiedlung an der Paul-Gerhardt-Allee bezogen. Auch die Buslinien, die das Quartier an den Pasinger Bahnhof anbinden, sind seit Monaten in Betrieb. Im Endausbau sollen auf dem Areal westlich des Nymphenburger Parks und der Bahntrasse einmal an die 6000 Menschen leben. Sehr groß sind die Zweifel in der Bürgerschaft und der Stadtteilpolitik, ob dann Busse ausreichen werden, um die Neubürger von A nach B zu bringen, zumal die S-Bahnen am Pasinger Bahnhof schon seit Jahren an ihrer Kapazitätsgrenze angekommen sind. Weshalb vor Ort ein eigener S-Bahnhalt für das neue Wohngebiet mehr als nur ein Wunsch ist, fraktionsübergreifend. Von der CSU und der ÖDP lagen dem Münchner Stadtrat Anträge vor, in denen die Landeshauptstadt aufgefordert wurde, umgehend auf den Freistaat Bayern zuzugehen mit dem Ziel, den S-Bahnhalt Berduxstraße mit höchster Priorität voranzubringen und zeitnah zu realisieren. Notfalls, so die dringende Bitte, möge die Stadt in finanzielle Vorleistung gehen.
Die Stadt hat die Anträge an das Bayerische Verkehrsministerium weitergeleitet, das nun geantwortet hat. Es verweist auf sein Ausbauprogramm, in dem alle Maßnahmen, die vor, mit und nach Start der zweiten Stammstrecke in Betrieb gehen sollen, gebündelt seien. Dieses umfasse 28 Projekte, die sich in der konkreten Planung beziehungsweise in der Umsetzung befänden. Daneben gebt es derzeit noch weitere 41 Maßnahmen, zu denen auch der S-Bahnhalt Berduxstraße zähle, die zunächst auf ihre Machbarkeit zu prüfen seien. Erste Ergebnisse dieser Studie für die Station an der Berduxstraße erwartet das Ministerium für Mitte dieses Jahres. Erst dann, so heißt es, könne über das weitere Vorgehen entschieden werden, "und - im Falle eines positiven Untersuchungsergebnisses - die Deutsche Bahn mit den erforderlichen Realisierungsschritten beauftragt werden".