Pasing/Obermenzing:Die Bahn ist gefragt

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Platz mit Zukunft: Noch wird an der Berduxstraße gebaut. (Foto: Czeguhn)

Stadtbaurätin Merk kann zu den Baukosten für S-Bahnhöfe keine Angaben machen

Von Jutta Czeguhn, Pasing/Obermenzing

"Wie viel hat der Bau der S-Bahnhöfe Untermenzing und Hirschgarten gekostet?" - das wollte Stadträtin Sonja Haider (ÖDP) von Stadtbaurätin Elisabeth Merk (SPD) wissen. Die Zahlen dazu könnten hilfreich sein, die Chancen für das Projekt "S -Bahnhalt Berduxstraße" realistisch einzuschätzen. Bekanntlich dringt der Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing, dem Haider ebenfalls angehört, auf den Bahnhalt, um das Neubaugebiet an der Paul-Gerhardt-Allee mit seinen künftig mehr als 5500 Bewohnern an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden. Auch andere Stadträte und die Landtagsabgeordneten Otmar Bernhard (CSU) und Florian Ritter (SPD) unterstützen die Forderung.

Haider bat das Planungsreferat nicht nur um die Gesamtsumme, sondern um Aufschlüsselung nach reinen Baukosten für die Bahnhöfe Untermenzing und Hirschgarten sowie die Investitions-, Betriebs- und Folgekosten. Zudem wollte sie wissen, wer für die verschiedenen Kosten aufgekommen ist. Stadtbaurätin Merk antwortet darauf in der Rathausumschau gleich auch im Namen des Kommunalreferates und der Stadtkämmerei: "S-Bahnhöfe werden durch die DB Station & Service AG geplant und gebaut. Die Finanzierung erfolgt über den Freistaat Bayern. Mithin erfolgt die Abrechnung grundsätzlich ohne Beteiligung der Landeshauptstadt München. Nur soweit Wünsche der Landeshauptstadt beim Bau der S-Bahnhaltestellen berücksichtigt werden, sind die dadurch verursachten Mehrkosten durch die Landeshauptstadt zu tragen. Einen Einblick in die Gesamtkosten der S-Bahnhöfe erhält die Landeshauptstadt hierdurch nicht", schreibt Elisabeth Merk.

Entscheidend für die Chancen des Bahnhalts Berduxstraße ist die sogenannte standardisierte Bewertung - eine gesamtwirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse, in der etwa die Zahl der Einwohner im Einzugsgebiet eines Projektes untersucht wird. Auch dazu und zur Rolle der zweiten Stammstrecke in der Bewertung der Stationen Hirschgarten und Untermenzing wollte Sonja Haider konkrete Auskunft bekommen. Auch dazu kann Elisabeth Merk nichts Näheres sagen: "Die Landeshauptstadt war bei der Planung und dem Bau der S-Bahnhöfe Untermenzing und Hirschgarten nur im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens beteiligt. Aus den Unterlagen ergibt sich aber nicht, welches Bewertungsverfahren durchgeführt wurde." Sie verweist auf die Bahn, an die man die Fragen weitergegeben hat: "Sofern eine Antwort der DB Station&Service AG eingeht, wird die Antwort nachgereicht."

© SZ vom 26.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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