Olympiaberg:Die Symbolik des Gipfels

Nicht nur ein Aussichtshügel: der Olympiaberg. (Foto: Robert Haas)

Münchens Aussichtshügel im Olympiapark ist als Symbol der bundesdeutschen Demokratie auch ein guter Ort zum Nachdenken.

Hügel nennen ihn manche, gerade mal 56 Meter hoch. In Wahrheit aber ist er ein markanter Gipfel dieser Stadt. Der Olympiaberg ist ein Ort der Ruhe, sofern man andere Gipfelgänger nicht als störend empfindet, und natürlich auch ein Ort der Aussicht. Im Süden die Berge, im Norden das Zeltdach, im Osten Turm neben Türmchen, und im Westen der Sonnenuntergang, der Lärm der Stadt weit weg. Dass der Berg aus nichts als Kriegsschutt besteht, zwischen 1948 und 1957 aufgeschüttet und später zum Park modelliert - sich daran zu erinnern, kann nicht schaden, gerade am Ende dieses Jahres, da der Krieg nach Europa zurückgekommen ist. Münchens Gipfel ist als Teil des Olympiageländes Symbol der bundesdeutschen Demokratie und ein guter Ort zum Nachdenken. Darüber, wie verletzlich diese Demokratie ist, wie sie gepflegt und gelebt werden will, ähnlich den Pflanzen, die auf der dünnen Humusschicht auf den Trümmern wachsen.

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