Durch die geplante MVV-Tarifstrukturreform werden zahlreiche Haltestellen von Bussen und S-Bahnen im Umland dem Innenraum zugeschlagen, die bisher im Außenbereich des Streckennetzes lagen. Laut einem vorläufigen Plan zur Tarifreform des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV), der der Süddeutschen Zeitung vorliegt, betrifft das vor allem Haltestellen in den Landkreisen München und Dachau. Ferner sollen geschlossene Siedlungen und Städte nicht mehr durch Tarifgrenzen getrennt werden.
Dadurch ergeben sich günstigere Fahrpreise etwa nach Dachau, Fürstenfeldbruck, Eichenau oder Taufkirchen - vorausgesetzt die Gesellschafterversammlung des MVV verständigt sich bei ihrer Sitzung am 24. November auch auf entsprechende Preismodelle.
Diese waren zuletzt noch umstritten, so dass auch eine Verschiebung der Reform von Dezember 2018 ins Jahr 2019 als möglich erschien. Debattiert wird insbesondere über die Kosten im neuen einheitlichen Münchner Innenraum, zu dem dann eben auch etliche Umlandgemeinden gehören könnten. Gelegenheitsfahrer aus diesen Gemeinden, die Richtung Innenstadt wollen, würden dann nur noch zwei anstelle von vier Streifen stempeln müssen, Dauernutzern würde eine Monatskarte für den Innenraum genügen, was einer Ersparnis von mehr als zehn Euro entsprechen könnte.
Christoph Göbel (CSU), der Landrat des Landkreises München, sagte am Donnerstag auf Anfrage der SZ: "So wie es aussieht, könnte es gelingen, besondere Härten abzufedern, also krasse Tarifsprünge, teilweise sogar innerhalb einer Gemeinde." Grundsätzlich sollen innerhalb einer Gemeinde nicht mehr verschiedene Tarifkreise gelten. Und es soll deutlich weniger dieser Tarifkreise geben: Bislang waren es 16, künftig sollen es nur noch sieben sein. Das bedeutet aber auch: Es wird zwar für Pendler aus vielen Städten günstiger werden, für einige aber auch teurer.