Obermenzing:Anschläge auf Kita: Totes Huhn und Glasscherben im Garten

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  • Jemand hat es auf die Krippe in Obermenzing abgesehen - entweder auf die Kinder oder auf Tiere.
  • Erst wurde in der Tagesstätte ein Huhn getötet, dann wurden Glasscherben im Garten verteilt. Bislang wurde keines der Kinder dabei verletzt.

Von Martin Bernstein

Tierfeind oder Kinderhasser? Die Kriminalpolizei rätselt, wer es auf die Kinderkrippe an der Gustav-Meyrink-Straße in Obermenzing abgesehen hat. Zunächst verschwanden drei Hühner der Tagesstätte, die sich die Umwelterziehung zum Ziel gesetzt hat. Ein Huhn lag mit umgedrehtem Hals tot im Garten. Das war in der Nacht vom 6. auf den 7. Juni. Doch danach wurde es noch schlimmer.

Eine Angestellte der Tagesstätte stellte fest, dass bis zum Montag vergangener Woche Unbekannte mehrmals kleine Glasscherben in dem Garten angebracht hatten. Die Glasscherben waren mit der Spitze nach oben in den Boden gesteckt. Bislang wurde keines der Babys und Kleinkinder durch die Anschläge verletzt.

Das Kommissariat 25 im Münchner Polizeipräsidium hat die Ermittlungen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Diebstahl aufgenommen. Wer zwischen 6. und 19. Juni in der Obermenzinger Gustav-Meyrink-Straße Beobachtungen gemacht hat, die im Zusammenhang mit den Anschlägen stehen könnten, soll sich unter Telefonnummer 089/2910-0 bei der Kriminalpolizei melden.

Die von 36 Kindern im Alter bis zu drei Jahren besuchte Kinderkrippe Gustav-Meyrink-Straße wird von der Jugendhilfe Oberbayern des Diakonischen Werks Rosenheim betrieben. Eröffnet wurde die Kindertagesstätte im Januar vor drei Jahren. Vorausgegangen waren heftige Proteste aus der Nachbarschaft gegen den Standort - für den Bau der Krippe mussten sieben bis zu 130 Jahre alte Rosskastanien mitten in der 1898 vom Architekten August Exter errichteten Villenkolonie II gefällt werden.

Die Einrichtung selbst hat nach Angaben der Jugendhilfe Natur- und Umwelterziehung als einen Schwerpunkt ihrer Arbeit. Ziel sei es, dass die Kinder in den drei Gruppen ihren Lebensraum gut kennenlernen und einen intensiven Bezug zu diesem bekommen.

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