Abschied nach Jahrzehnten in der Stadtviertelpolitik: Horst Walter, der seit 1983 - mit Unterbrechungen - für die SPD dem Bezirksausschuss (BA) Obergiesing-Fasangarten angehörte, hat am Dienstagabend aus gesundheitlichen Gründen sein Mandat niedergelegt. Für ihn rückt Sebastian Wuttke nach, Juso-Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Obergiesing-Fasangarten.
Horst Walter, inzwischen 74 Jahre alt, gehörte dem Stadtviertel-Gremium erstmals 1983 an. Er wurde auf Anhieb zum Bezirksausschuss-Vorsitzenden gewählt und bekleidete dieses Amt bis 1990 und dann erneut von 2002 bis 2014. In diese Zeit fiel der Ausbau der ehemaligen Gepäckhalle zum Kulturzentrum Giesinger Bahnhof. Als Vorsitzender der "Freunde Giesings" und als Lokalpolitiker hatte er daran maßgeblichen Anteil, schob auch das inzwischen sehr rege Kulturprogramm energisch an. Ebenso moderierte er die politische Begleitung des Förderprogramms "Soziale Stadt" in dessen Giesinger Jahren. Bei der Wahl 2014 stellte sich Walter nicht nochmals als Vorsitzender zur Wahl und begründete dies "zu 99 Prozent mit den anhaltenden Folgen eines Fahrradunfalls".
Zu seiner Nachfolgerin wurde Carmen Dullinger-Oßwald von den Grünen gewählt, die sich im Frühjahr 2014 mit Unterstützung von CSU und Freien Wählern gegen die SPD-Konkurrentin Birgit Knoblach durchsetzte. Dullinger-Oßwald war im Jahr 2000 als Nachrückerin in den Bezirksausschuss gekommen - und jetzt hat auch ihr Sohn diesen Weg in die Stadtviertel-Vertretung genommen. Für Katharina Erlmeier, die aus dem Viertel weggezogen ist, rückte Philippe-John Oßwald, 33 Jahre alt, in den Bezirksausschuss nach. Die BA-Chefin zeigte sich am Tag danach erfreut über den jugendlichen Zuwachs. Dass die Verstärkung auch aus der eigenen Verwandtschaft kommt, sieht sie positiv: "Es ist doch gut, wenn sich noch jemand aus der Familie politisch engagiert."