Es dürfte sich um eine der derzeit größten Baugruben im Stadtgebiet handeln, und alles was dort geschieht, signalisiert: Hier entstehen in raschem Tempo neue Wohnblöcke, vor allem im Süden und Osten des Karrees wachsen sie in die Höhe. Dagegen ist immer noch relativ ungewiss, welche Art Bau auf der sogenannten Nordparzelle einmal stehen soll. Von einer Investorenlösung, bei der nach den Plänen des Wiener Büros Delugan Meissl Associated Architects mit Helmut Wimmer und Partner gebaut worden wäre, hat sich die Stadt bekanntlich verabschiedet. Vor allem das spektakuläre Flugdach, mit dem der Siegerentwurf des Realisierungswettbewerbs punkten konnte, wird sich vermutlich nicht mehr realisieren lassen. Trotzdem hat jetzt Birgit Unterhuber, Sprecherin des federführenden Kommunalreferats, auf Nachfrage erklärt: Ihres Wissens werde sich das Baureferat, das mit einer Machbarkeitsstudie für ein überwiegend als Verwaltungsstandort genutztes Gebäude beauftragt wurde, wohl auf die Pläne der Wiener Architekten stützen. Wobei von allen Beteiligten gewünscht war, so Unterhuber, dass an dieser Stelle ein architektonischer Hingucker, im Idealfall ein neues Wahrzeichen Neuperlachs entstehen solle. Insofern darf man gespannt sein, ob dort mehr als ein Zweckbau realisiert wird.
Etwas deutlicher zeichnet sich inzwischen immerhin sein "Innenleben" ab. In der Dezembersitzung des Sozialausschusses haben die Stadträte beschlossen, dass in das künftige Stadtteilzentrum ein Nachbarschaftstreff kommen soll. Voraussetzung dafür war, dass das Festspielhaus inzwischen an der Rosenheimer Straße sein neues Domizil aufgeschlagen hat, sich dessen Einzug somit zerschlagen hat und Räume frei geworden sind. Der Nachbarschaftstreff soll den Bewohnerinnen und Bewohnern die Gelegenheit bieten, sich bürgerschaftlich zu engagieren. Im Vordergrund stehen hierbei laut Beschlussvorlage die Gestaltung des Wohnumfelds, Kinderbetreuung und Freizeitgestaltung für alle Generationen. So soll der Treff durch die Ausstattung mit zwei Musikübungsräumen die lokale Kulturszene fördern sowie Musikangebote von Bands für die Bewohner im Umfeld ermöglichen. Jedenfalls wird der neue Standort am Hanns-Seidel-Platz als Ersatzstandort für den Nachbarschaftstreff Quiddezentrum benötigt. Wegen des Abrisses des Quiddezentrums musste der Treff zwischenzeitlich in Räume an der Ollenhauerstraße umziehen.