Neuperlach:Das Heinrich-Heine-Gymnasium soll größer werden

Lesezeit: 2 min

Die Visualisierung zeigt den geplanten Erweiterungsbau des Neuperlacher Heinrich-Heine-Gymnasiums. (Foto: Hild und K Architektur)

Der Platz in der Schule wird knapp, von kommendem Jahr an entsteht ein Erweiterungsbau. Geplant sind fünf Stockwerke, eine Blumenwiese auf dem Dach - und ein neuer Ort für ein Schüler-Kunstwerk.

Von Patrik Stäbler

Der Sitzbaum muss weg. Diese von Schülerinnen und Schülern gefertigte Skulptur hat fast 20 Jahre lang prominent auf einem Karree im Pausenhof des Heinrich-Heine-Gymnasiums (HHG) in Neuperlach gethront. Doch nun muss das bunte Kunstwerk weichen - weil die Schule mehr Platz braucht.

Konkret soll das Gymnasium mit seinen etwa 1000 Schülerinnen und Schülern im Zuge der Münchner Schulbauoffensive von vier auf fünf Züge erweitert werden. Und da im Bestandsgebäude bereits Raumnot herrscht und das HHG auf zwei Containeranlagen angewiesen ist, wird hierzu ab Anfang 2023 ein Neubau im Südosten des Schulgeländes entstehen. Die zugehörigen Pläne haben das Baureferat und das Referat für Bildung und Sport nun der Arbeitsgruppe Bau des Bezirksausschusses (BA) Ramersdorf-Perlach vorgestellt. Demnach ist ein fünfgeschossiger Erweiterungsbau vorgesehen, der mittels einer überdachten Brücke im ersten und zweiten Stock mit dem Bestandsgebäude verbunden wird.

Newsletter abonnieren
:München heute

Neues aus München, Freizeit-Tipps und alles, was die Stadt bewegt im kostenlosen Newsletter - von Sonntag bis Freitag. Kostenlos anmelden.

"Wenn man erweitern will, dann geht das nur in dem Bereich, wo jetzt das Kunstwerk steht", sagte Projektleiterin Susanne Gieseler. "Das ist die einzige Fläche, die groß genug für unsere Anforderungen ist." So soll der Neubau nicht nur vier Lernhäuser in den Obergeschossen umfassen. Sondern im Parterre sind auch eine Bibliothek, die Versorgungsküche und eine Mensa vorgesehen, die zugleich als Versammlungsstätte genutzt werden kann. Der Zugang zum Neubau werde von Norden und Süden möglich sein, sagte Gieseler. Im Zuge der Bauarbeiten solle auch eine neue Zufahrt zu dem Areal von der Therese-Giehse-Allee geschaffen werden. Diese sei jedoch ausschließlich zur Anlieferung und für die Feuerwehr gedacht.

Auf dem Dach soll eine Blumenwiese gepflanzt werden

Die Schülerinnen und Lehrer werden wie bisher von der Rudolf-Zorn-Straße aus aufs Gelände gelangen - über einen Pausenhof, der umfassend erneuert wird. Hier sollen Baum-Inseln, Holzdecks und Spielgeräte entstehen, "sodass sich die große Zahl von mehr als tausend Schülern verteilen kann", erläuterte Gieseler. Auf Wunsch der Schule werde ein grünes Klassenzimmer für den Unterricht im Freien angelegt. Auf dem Neubau sei gemäß der städtischen Richtlinien ein Biodiversitätsdach mit Blumenwiese geplant. Das Gebäude soll aus einem Stahlbetonskelett bestehen, das mit Holzwänden ausgefacht wird. Ebenso werde die Fassade aus Holz sein.

Die Abstellplätze für Fahrräder - auch das war ein Wunsch der Schulleitung - sollen über das Gelände verteilt werden. Die Autoparkplätze bleiben unterdessen am bisherigen Standort, würden aber in ihrer Zahl reduziert, so die Projektleiterin. Dies sahen mehrere BA-Mitglieder kritisch, da in der Gegend ein großer Parkdruck herrsche, sagte Wolfgang Thalmeir (CSU). Derweil regte Sepp Sebald (Grüne) an, das Dach des Neubaus für Schüler zugänglich zu machen - "da könnte man zum Beispiel Biologie praktisch erfahren".

Ursprünglich hatte die Stadt geplant, direkt im Anschluss an den Erweiterungsbau das 1982 errichtete Bestandsgebäude zu sanieren. Aufgrund der angespannten Haushaltslage wird dieses Vorhaben nun aber zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Während dieser Sanierung würden die vorhandenen Container-Pavillons als Interimslösung benötigt, sagte Tülay Han vom Referat für Bildung und Sport. Wie die Behelfsbauten bis dahin genutzt werden, sei noch ungewiss. Sicher ist hingegen, dass der Sitzbaum der Schule trotz des Neubaus erhalten bleibt. Das bunte Kunstwerk werde neben einem hölzernen Sitzdeck vor der Mensa eine neue Heimat finden, sagte Susanne Gieseler. "Wir werden versuchen, das möglichst schonend zu versetzen."

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusSchule in Neuperlach
:"Unsere Kinder sind Europäer"

Andere Sprachen, andere Kulturen: Für die Schülerinnen und Schüler der Europäischen Schule in Neuperlach gehört das zum Alltag. Auch 24 ukrainische Kinder sind nun Teil ihrer Gemeinschaft. Warum die dort vermittelten Werte heute wichtiger sind denn je.

Von Kathrin Aldenhoff

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: