Die Radwege an der Nibelungenstraße sollen entfernt, die Gehsteige dafür breiter und im Abschnitt zwischen Winthirplatz und Winthirstraße sollen auf einer Seite Schrägparkplätze angelegt werden. Bei Eltern und Lehrerkollegium des an der Nibelungenstraße gelegenen und von mehr als 1000 Kindern besuchten Käthe-Kollwitz-Gymnasiums hat das "erhebliches Entsetzen und Unverständnis" ausgelöst, erklärte Direktor Luitpold Klotz, der - trotz Pfingstferien - mit Schülersprecher Arian Kunze in die jüngste Sitzung des Bezirksausschusses (BA) gekommen war. Die vielen zur Schule radelnden Kinder würden damit auf die Straße gezwungen und dort von Autofahrern, die sich nicht an Tempo 30 hielten, erheblich gefährdet, klagten die beiden. Klotz forderte den BA auf, sich für den Erhalt der Radwege einzusetzen. Kunze, 17, setzte hinzu, in Zeiten der Klimadiskussionen seien Parkplätze statt Radwegen zudem "die falsche Botschaft". Erzürnt erklärte Klotz: "Wir werden bis zum Anrücken der Baumaschinen mit allen Mitteln dieser Gefährdung von Schülern und Geldverschwendung entgegentreten." Die Kosten für den Radwege-Rückbau sind auf 3,5 Millionen Euro kalkuliert, jedoch noch nicht ins Mehrjahresinvestitionsprogramm der Stadt aufgenommen.
Gudrun Piesczek (CSU) versuchte zu bremsen: Die Radwege seien zu schmal und arg marode, eine Sanierung hält das Baureferat für wirtschaftlich nicht vertretbar. Auch sei die enge Nibelungenstraße zum Rasen gar nicht geeignet. Sie als Fahrradstraße auszuweisen, mit Vorrang für Radler also, wie Klotz angesprochen hatte, "wäre natürlich wunderbar", so Piesczek. Aber darüber will das Gremium erst noch einmal diskutieren. Die Grünen fackelten nicht lange. Am Tag nach der Sitzung brachten sie den Antrag ein, die Nibelungenstraße auf ganzer Länge von 1,3 Kilometern zur Fahrradstraße zu machen, und zwar so bald wie möglich. Dann könne man die Wirkung beobachten, ehe man den Radweg-Rückbau festklopfe.