Fast 15 Jahre hat es gedauert, nun ist die Entscheidung gefallen: München bekommt einen neuen Konzertsaal, im Werksviertel am Ostbahnhof. Eine Partymeile muss dafür weichen. Kunstminister Spaenle verspricht "klassische Musik auf Weltniveau", Ministerpräsident Seehofer drückt aufs Tempo.
Nach dem Willen des bayerischen Kabinetts soll das neue Konzerthaus im Osten der Stadt gebaut werden. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will schon Anfang 2016 mit den Planungen beginnen. Er drückt aufs Tempo: "Ich hole im ersten Quartal alle Verantwortlichen zusammen", sagte er. "Ich kann nicht einsehen, dass ein Bebauungsplan bis 2017 dauern soll. In Deutschland mag sowas sein, in Bayern darf es nicht sein. Wir müssen schneller werden."
Kunstminister Ludwig Spaenle sprach von einer wichtigen Entscheidung für die Musikstadt München. Im neuen Saal solle es "klassische Musik auf Weltniveau" geben.
Derzeit ist das Werksviertel vor allem eines: eine riesige Baustelle hinter dem Ostbahnhof.
Ein Grund für die Entscheidung für das Gelände der Regierung sei "die zeitliche Verfügbarkeit mit einer möglichen Inbetriebnahme bis Ende 2021", teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit. Bauherr für den neuen Konzertsaal ist die Staatsregierung.
Dort, wo in den Pfanni-Werken einst Kartoffelpüree und Kloßteig produziert wurde, soll demnächst klassische Musik den Ton angeben. Vor allem soll das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks hier eine neue Heimat haben.
Künftig soll der Konzertsaal Teil eines neuen, modernen Viertels, eines "urbanen Stadtquartiers" sein. Die Partymeile Kultfabrik, die sich dort befindet, wird zum Jahreswechsel Geschichte. Einige Clubs sollen allerdings am Ostbahnhof und in unmittelbarer Nähe zum neuen Konzertsaal bleiben können.