Natur:Moosach blüht auf

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Das Baureferat hat im Stadtbezirk Flächen identifiziert, auf denen Wildblumen angepflanzt werden sollen

Von Anita Naujokat, Moosach

Moosach wird insekten- und vogelfreundlicher. Zwar setzt die Abteilung Gartenbau des Baureferats derzeit münchenweit schon die Kampagne "Biodiversität: Zwei zusätzliche Wildblumenwiesen pro Stadtbezirk auf öffentlichen Grünflächen" um. Doch tut sich auch im Stadtbezirk noch Potenzial auf, wie aus einer Antwort des Baureferats auf einen Antrag des Bezirksausschusses hervorgeht. Die Stadtviertelvertreter wollten geprüft haben, welche öffentlichen Grünflächen in ihrem Gebiet mit Blühstreifen und der Anpflanzung insektenfreundlicher Wildblumen aufgewertet werden können.

Im Zuge des Stadtratsantrags zur biologischen Vielfalt "impfen" die Stadtgärtner seit zwei Jahren jährlich Langgraswiesen mit Wildblumen und Kräutersaatgut. Dabei werden Teile der vorhandenen Grasnarbe mechanisch aufgerissen und artenreiches Saatgut eingebracht, beschreibt die Behörde ihr Vorgehen, das mit dem Landesbund für Vogelschutz abgestimmt sei. Von diesen Stellen aus können sich die Wiesenblumen und Kräuter auf natürlichem Weg auf die gesamte Fläche ausbreiten.

In Moosach sei auf diese Weise eine Fläche in der Grünanlage westlich der Landshuter Allee und südlich des Werner-Seelenbinder-Wegs bearbeitet worden. Der von den Moosachern vorgeschlagene Wiesenbereich an der Nederlinger Straße in Richtung Wintrichring sei ebenfalls dafür geeignet und sei in der Planung "zur Initialansaat" für kommendes Jahr. Für den Bunzlauer Platz am Moosacher Bahnhof seien insektenfreundliche Blühpflanzen bereits bei der bestehenden Bepflanzung der Beete berücksichtigt.

Als weniger geeignet, um eine blütenreiche Wiese zu etablieren, hält das Baureferat die Grünanlage an der Hugo-Troendle-Straße, Ecke Dachauer Straße. Die Grünfläche sei relativ klein und von den Bäumen stark beschattet, sodass sich Blumen dort nicht gut entwickeln würden. Vor zwei Jahren sei dort als Ersatz für Sträucher und immergrüne Eiben Vogelkirsche gepflanzt worden. Der Sitzplatz müsse einsehbar bleiben, was zusätzliche Gehölze ausschlösse.

Wegen der erforderlichen Sichtverhältnisse für den Kfz- und Radverkehr befürwortet das Baureferat auch keine weitere Bepflanzung der Grünfläche an der Ernst-Platz-Straße/Allacher Straße/Ecke Wintrichring. Das Areal sei größtenteils mit großen Bäumen überstellt, die Wiese werde bislang kurz wie eine Rasenfläche gehalten. Man werde jedoch den Mähturnus für gewisse Teile auf zweimal pro Jahr anpassen, stellt die Behörde in Aussicht. Abhängig von der Entwicklung werde überprüft, ob es erforderlich sei, Wildblumen und Kräuter anzusäen. Wildblumenstauden in den Trassen der Straßenbahn kommen dagegen nur bedingt zum Zuge. Wie die Stadtwerke München als Eigentümerin mitgeteilt haben, kommen nur Abschnitte infrage, deren Seitenstreifen ohne Hecken sind - also einzig entlang der Bunzlauer Straße. Diese "Lichtraumprofile" für die Tram müssten nicht nur zwischen den Schienen, sondern auch bis zu 60 Zentimeter außerhalb aus Gründen der Verkehrssicherheit regelmäßig gemäht und freigehalten werden. Nur dort, wo die Seitenstreifen breiter seien, könnten die Flächen aufgewertet werden, was die Stadtwerke in Abstimmung mit dem Baureferat umsetzen wollen.

Im Übrigen verweist die Abteilung Gartenbau im städtischen Baureferat auf die kontinuierliche Neupflanzung heimischer Hecken und Sträucher für die Insekten- und Vogelwelt sowie die Anlage extensiver Wiesen bei neuen Planungen und Sanierungen von Parks und Grünanlagen.

So seien in der vor drei Jahren erstellten Grünfläche an der Brieger Straße 650 Quadratmeter heimische Gehölze und Hecken gepflanzt und 6500 Quadratmeter extensive Wiesenflächen angelegt worden, teilt die Behörde mit. Auf dem Areal der ehemaligen Knorr-Bremse seien unter anderem 130 heimische Bäume und 18 500 Quadratmeter extensive Wiesenflächen vorgesehen. Zudem sei ein weiterer Park auf dem Meiller-Gelände in Vorplanung.

© SZ vom 30.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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