Stadtwerke:In München herrscht Badeverbot nach 18 Uhr

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Werktags bleiben die Freibäder vergleichsweise leer. (Foto: Catherina Hess)

Auch die beste Stadt der Welt hat leider einen Fehler: die Öffnungszeiten der Freibäder.

Kolumne von Florian Fuchs

München, das ist empirisch bewiesen, ist die beste Stadt der Welt mit dem weiß-blausten Wetter der Welt, in der im Übrigen die schönsten Bewohner der Welt zu Hause sind. Sie sitzen in den führenden Bars der Welt und lassen sich die gelbste Sonne der Welt auf die verspiegelsten Sonnenbrillen der Welt scheinen. Leider hat die Stadt trotzdem einen Fehler: Münchens Freibäder haben so kurz geöffnet wie sonst nirgendwo auf der Welt. Das ist - zugegeben - nicht empirisch erhoben, aber es fühlt sich stark so an.

Die Freibäder haben in der Regel von neun bis 18 Uhr geöffnet, nur an besonders schönen Tagen länger, diese Ausnahmefälle aber werden erst kurzfristig auf der Homepage der Stadtwerke bekannt gegeben. Nun ist - siehe oben - jeder Tag in München ein besonders schöner Tag, weshalb die Regularien der Stadtwerke an diesem Punkt bereits keinen Sinn ergeben.

Viel schlimmer aber ist: Wer, mit einem halbwegs normalen Job, soll denn nach neun Uhr und vor 18 Uhr an einem Werktag Zeit haben, ins Freibad zu gehen? Dass es in diesem Zusammenhang noch keinen Aufschrei gegeben hat, das kann eigentlich wiederum nur mit der sonstigen Makellosigkeit der Stadt und ihres Umlands erklärt werden: Wo die Berge nah und die Seen zahlreich sind, gibt es halt genug Ausweichmöglichkeiten, um gegen 20 Uhr doch noch ins Wasser zu hüpfen.

München selbst war noch nie eine Stadt des Wassers, neben dem Umland ist deshalb unter anderem die Dependance Gardasee eröffnet worden. Trotzdem will die Stadt nun die Pläne für ein Flussbad an der Isar vorantreiben. Wenn das dann künftig ebenfalls pünktlich zum Büroschluss zusperrt, hat München wieder einen Rekord: Die Isar ist dann der erste Fluss, der um 18 Uhr schließt.

© SZ vom 24.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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