Münchner Kammerspiele:Wiedersehen mit Tränen

Wiebke Puls tritt allein auf die Bühne für je einen Zuschauer. (Foto: Katarina Sopčić)

Wiebke Puls weint in ihrer Ein-Frau-Performance "Money make me cry" exklusiv zur Wiedereröffnung der Kammerspiele.

Von Yvonne Poppek

Wiebke Puls hätte schon einmal weinen sollen. Das war Ende März, als es ganz kurz danach aussah, dass die Theater ihre Türen öffnen können. "Money makes me cry" heißt die Tränen-Performance, die Regisseur Jan Bosse mit der Kammerspiel-Schauspielerin erdacht hat. Und die geht so: Der Zuschauer bezahlt einen Euro, bekommt ein Taschentuch und betritt allein den Zuschauerraum der Kammerspiele. Er wählt sich sein Plätzchen, das Licht geht aus, Vorhang auf. Auf der Bühne ist dann Wiebke Puls, die eine Minute lang weint, bevor sich der Vorhang wieder schließt.

Wer solche eine exklusive Wiedereröffnung des Schauspielhauses erleben möchte, der hat am Freitag, 28. Mai, dazu die Gelegenheit. Ausprobiert haben Puls und Bosse die Performance übrigens schon 2005, damals zum Ende der Ära Tom Stromberg am Schauspielhaus Hamburg.

Eine Uraufführung steht bei den Kammerspielen dann ein paar Tage später an: Am Mittwoch, 2. Juni, zeigt Regisseur Christoph Frick "Who cares?" im Werkraum. Die Autorin Gesine Schmidt hat für das Stück, das sich mit dem Thema Pflege auseinandersetzt, Gespräche mit Technikanbietern, Pflegewissenschaftlern und Pflegekräften geführt. Bereits mit dem Hörstück "Unsichtbar", das parallel im Habibi Kiosk läuft, haben die Kammerspiele das Thema Pflege kritisch hinterfragt - und es auf eine Bühne gehoben, die es sonst kaum hat. Nun legen sie - als klares Statement - mit dem Auftragswerk noch einmal nach.

Money makes me cry , Freitag, 28. Mai, 18-21 Uhr, Kammerspiele, Maximilianstraße 26-28; Who cares? , Uraufführung: Mittwoch, 2. Juni, Werkraum, Hildegardstraße 1, Telefon 23396600

© SZ vom 27.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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