Band der Woche:Sich einfach treiben lassen

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Wer den Namen Johnny Fab Kaufmann unter den Bandmitgliedern sucht, der sucht vergeblich: Es handelt sich um einen Fantasie-Namen, den Sänger und Gitarrist Sebastian Woodman sich für die Band ausgedacht hat. (Foto: Louise Klemptner)

Die Musik von "Johnny Fab Kaufmann" steckt voller Bilder, Emotionen, Nostalgie - und ist eine Hommage an die Neunzigerjahre.

Von Amelie Völker

Das Kopfkino geht gleich los, wenn man zu der Musik von Johnny Fab Kaufmann die Augen schließt. Die Lyrics und der Sound stecken voller Bilder, Emotionen, Nostalgie. "Euer Sound erinnert mich an die guten 90er Jahre", heißt es in einem Kommentar zum Song "Wild Child" auf der Instagram-Seite der Band. Kein Wunder: "Wir alle hören viel ältere Musik", sagt Sofia Lainovic, Sängerin der Band. Der Song "Wild Child" ist inspiriert von der Lebenseinstellung einer Freundin von Sofia. Eine junge Frau in ihren Zwanzigern, die gerade alles spontan passieren und sich vom Leben hierhin und dorthin treiben lässt. Und es geht um die Außenwelt, die sich wundert, wohin ihr Weg wohl führen wird. Ein "Wild Child" eben.

Wer den Namen Johnny Fab Kaufmann unter den Bandmitgliedern sucht, der sucht vergeblich: Es handelt sich um einen Fantasie-Namen, den Sänger und Gitarrist Sebastian Woodman sich ausgedacht hat. "Wir wollten uns selbst nicht zu ernst nehmen", sagt er und lacht. Sebastians Fantasie - im Sinne des Songwritings - legte auch den Grundstein für die Band: "Ich habe schon immer gerne Songs geschrieben", sagt er. "Aber ich habe teilweise Zeilen geschrieben, die ich selbst so gar nicht hätte singen können." Sofia jedoch kann. Die junge Sängerin ist auch als Singer-Songwriterin aktiv. "Ich finde es sehr beeindruckend, dass man Texte schreiben kann, die einem selbst beim Singen gar nicht liegen", sagt Sofia. "Das ist für mich ein kontraintuitives Konzept, ich könnte das gar nicht."

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Nun singen sie zu zweit, begleitet von Keyboard, Bass und Schlagzeug. Assoziationen zu Angus & Julia Stone liegen hier nahe, der Sound ähnelt. Aber da ist noch mehr: Sebastian lässt sich beim Songschreiben auch mal von anderen Richtungen wie Jazz, Soul, Funk und Folk beeinflussen. Dadurch entsteht eine ganz eigene Indie-Richtung. Alle Musiker aus der Band, außer Sofia, studieren Jazz. So kam auch die Komponente der improvisatorischen Musik in den Live-Auftritten hinzu. "Ich finde es toll, improvisatorische Aspekte so einzubinden, wie es keiner erwartet, weil man das sehr selten in der Indie-Musik sieht", sagt Sebastian.

Aktuell arbeitet die Band an ihrer ersten EP, "Wild Child" soll als Debüt-Single im Oktober released werden. Dass die erste Songveröffentlichung bisher noch auf sich warten ließ, liegt vor allem an Sebastians Perfektionismus, sagt er selbst: "Ich muss mich von dem Gedanken lösen, dass ein anderes Interface noch besser hätte sein können und so weiter. Immerhin haben wir mehr als 26 Songs da liegen, die auf Releases warten."

Johnny Fab Kaufmann

Stil: Indie

Besetzung: Sebastian Woodman (Gitarre, Gesang), Sofa Lainovic (Gesang), Adél Kövecs (Keyboard), Tibor Lampe (Bass), Jakob Marsmann (Schlagzeug)

Seit: 2019

Internet: https://www.instagram.com/johnnyfabkaufmann

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