Sie hatten Visionen, sie waren jung, doch dann holte sie die Spießigkeit ein. Davon singt Frontmann Rüdiger Sinn mit rauer Stimme in der ersten Strophe des Debütsongs "Gekommen um zu bleiben". Begleitet wird er an der Gitarre von seinem Freund und Kollegen Zlatko Pasalic. Zu zweit spielen die beiden schon länger als bekannte Münchner Band auf den bayerischen Bühnen.
Der erste Song ihrer neuen Band Farbfilter handelt vom Erwachsenwerden, vom "Verankern in der Gesellschaft", sagt Leadsänger Rüdiger. Ein Thema, mit dem sich alle identifizieren können. Doch dabei geht es nicht nur um eintretende Langeweile und Spießertum. Im Chorus, wenn Florian Wuschek am Bass und Andi Papelitzky am Schlagzeug einsetzen, wird deutlich, dass auch das Älterwerden nur Einstellungssache ist.
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Die erste Single "Gekommen um zu bleiben" wurde im Juli dieses Jahres veröffentlicht und stieg auf Anhieb weit oben in die Spotify-Release-Charts und die Radio-Rotation von Puls ein. "Das hat sich lawinenmäßig entwickelt", erzählt Zlatko. Aus den Fehlern ihrer ersten gemeinsamen Band hätten sie einiges lernen können, das habe zum guten Start von Farbfilter beigetragen.
Die Musiker sind nämlich keine unbekannten Gesichter in der Münchner Musikszene. Zlatko und Rüdiger spielen bereits seit zehn Jahren in der gemeinsamen Band Stray Colors. 2019 hatten sie ihren bis dahin größten Erfolg mit dem Song "Whiskey Sour", doch dann kam Corona dazwischen. In der schwierigen Pandemie-Zeit entwickelte sich dann aber auch die Idee zu einem neuen Projekt - dieses Mal in deutscher Sprache. "Wir hatten da so viel Herzblut reingesteckt, es hat allen Spaß gemacht", erzählt der Sänger. So entstand aus der einmaligen Projektarbeit die neue Band Farbfilter.
Beim Stil ist der Name Programm: "Wir wollen verschiedene Farbfilter auf die Grundformation wirken lassen, und so kommt immer unterschiedlicher Sound raus", erklärt Rüdiger. "Außerdem bringt jeder seinen eigenen Sound und Filter mit", ergänzt Zlatko. Rüdiger kommt selbst aus der Richtung Alternative, aber Andi Papelitzkay bringe zum Beispiel Einflüsse aus dem Metal mit. So soll es in Zukunft auch mal härtere und rockige Lieder oder Songs mit Grunge-Einfluss geben. "Wir versuchen unseren eigenen Raum zu finden", sagt Rüdiger, ohne dabei einer klassischen Rock- oder Indieband entsprechen zu müssen.
Farbfilter hat für die nächste Zeit schon einiges geplant. Die nächsten Songs stehen bereits in den Startlöchern, ihr zweiter Song Erling Haaland erscheint am 18. August. In dem Song geht es aber wohl mehr um Liebe als um Fußball. Ihr Traum? Bald deutschlandweit touren, "einfach ein bisschen rumkommen und verschiedene Richtungen ausprobieren", sagt Rüdiger.
Farbfilter
Stil: Rock / Indie / Pop
Besetzung: Rüdiger Sinn (Gesang/Gitarre) / Zlatko Pasalic (Gitarre/Vocals) / Florian Wuschek (Bass) / Andi Papelitzky (Schlagzeug)
Seit: 2023