Als Yogi muss man oft auf die Knie gehen. Und sei es, um Laminat zu verlegen. Thomas Meinhof erledigt das selbst, so wie das meiste in seinem Do-It-Yourself-Studio "Shiva Shiva Yoga" an der Goethestraße im Münchner Bahnhofsviertel: von der Schuh-Garderoben-Sitzbank aus Sperrholz bis zur rockigen Siebdruck-Pop-Art und Schallplatten-Hüllen mit Retro-Yoga-Motiven an den Wänden. "Die Fußleisten fehlen noch", entschuldigt der verstrubbelte Mann in den verwaschenen Leoparden-Leggins den wohl nur teilweise gewollten Renovierungs-Charme in seinem Hinterhof-Loft, "aber das muss noch warten, ich hab's im Rücken". Derlei Gebrechen sind nun nicht gerade die beste Werbung für seinen Berufsstand. "Ich kenne keinen Yogalehrer, dem es gut geht", sagt Meinhof, den man in der Szene in ganz Deutschland den "Yogadude" nennt. "Die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen haben wegen Rückenschmerzen angefangen. Und die meisten sagen, dass es durchs Yoga besser geworden ist."
Ratgeber für Yogalehrer:"Weder Prana noch Karma werden deine Miete zahlen"
Lesezeit: 6 min
Thomas Meinhof ist Studiobetreiber, Rock 'n' Roller, Werbetexter - und Yogalehrer. Wie viele kam er wegen eigener Gebrechen zur Körper-Geist-Seele-Schule. Nun gibt er Kollegen betriebswirtschaftlichen Rat.
Von Michael Zirnstein, München
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