Band der Woche: Yellow:Wenn ein Traum auf den nächsten folgt

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Erst Schauspielerin, jetzt Model und Sängerin. Lea Urban nutzte die Corona-Pandemie für einen Neuanfang. Als Musiker nennt sie sich Yellow. (Foto: Lea Urban)

Lea Urban wollte unbedingt Schauspielerin werden und zog dafür sogar kurzzeitig nach Hollywood. Jetzt ist sie zurück, arbeitet als Model und startet eine Musikkarriere.

Von Meryem Sener

Schauspielerin werden - das wollte Lea Urban, gebürtige Münchnerin, schon in der 6. Klasse. Was für viele ein Kindheitstraum blieb, verfolgte Lea konsequent — sie machte eine Ausbildung an der Schauspielschule, spielte danach Theater in Fürth, reiste für eine Musical-Tour durch ganz Deutschland. Auch im Bayerischen Fernsehen sah man Lea später, zum Beispiel bei "Dahoam is Dahoam". Dann wagte sie den großen Schritt, reiste nach Los Angeles für Schauspiel-Workshops und schnupperte Hollywood-Luft. Nach ein paar Monaten wusste Lea aber: München, das ist ihre Heimat. Sie kam voller Motivation zurück — kurz darauf legte Corona ganz Deutschland lahm.

Ein Einschnitt für viele Menschen. Auch für die damals 25-jährige Lea. Doch diese kollektive Pause bedeutete auch eine Chance, um Kraft und kreative Energie zu sammeln. Während andere Bananenbrot backten oder joggen gingen, zog es Lea zur Musik: "Mein Kumpel, der auch aus der Schauspielerei kommt, hat geschrieben und gesungen. Und ich dachte mir: Was spricht dagegen, dass ich es auch versuche?"

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Lea Urban, die sich jetzt als Sängerin Yellow nennt, widmet sich mittlerweile vollständig der Musik. "Man kann nicht 100 Prozent in jede künstlerische Schiene gehen, es bleibt immer etwas liegen. Deswegen habe ich mich jetzt gerade für die Musik entschieden." Aus der leidenschaftlichen Schauspielerin wurde also eine leidenschaftliche Sängerin, nebenbei modelt Lea auch.

Den Hang zu den Künsten hat sie von ihrer Familie. Lea lernte früh, Klavier zu spielen, bekam Gesangsunterricht. Ihre Mutter sang in einer Band und als Solo-Sängerin und modelte ebenfalls. "Zu Hause hingen ihre alten CDs", erzählt Lea. Sie schrieb zunächst viele Texte auf Englisch und begleitete sich selbst am Klavier, bis sie schließlich einen Text auf Deutsch versuchte. "Das hat viel besser gepasst. Meine Stimmfarbe ist ganz anders und ich kann mich besser ausdrücken - und das, obwohl ich fast nur mit englischsprachiger Musik aufgewachsen bin." Es entstanden Singles wie "Automat", "Oasen aus Beton" und "Broken Heart", Pop-Songs, die gute Laune machen und mit tanzbaren House-Beats unterlegt sind.

Die Wahl ihres Künstlernamens Yellow fiel daraufhin leicht: Leas Lieblingsfarbe war schon immer Gelb. Und "gelb" passt auch gut zu ihrer Musik: "Gelb bedeutet: Kreativität, Optimismus, Sonnenschein, Sommer. Alles das, was auch meine Songs für mich ausmachen. Einfach good vibes."

Ihre Inspirationen sind unter anderem Schmyt, Majan oder Levin Liam. "Seit ich auf Deutsch schreibe, höre ich auch viel mehr deutsche Musik." Ihre Texte sind nahbar und szenisch, "sodass sich ein Film im Kopf abspielt". Sie behandeln den Sommer, Zeit mit Freunden, Zeit mit Geliebten, aber genauso Herzschmerz. Dabei aber immer gelassen, entspannt und optimistisch. Yellows Ziel für die kommende Zeit: noch mehr Musik veröffentlichen und vor allem Live-Erfahrung sammeln. Und das auch erst mal unabhängig von Plattenfirmen. "Solange ich independent bin, kann ich machen, was ich will."

Yellow

Stil: Pop

Besetzung: Lea Urban (Gesang)

Aus: München

Seit: 2020

Instagram: www.instagram.com/ichbinyellow

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