Wetter am Wochenende:"Temperaturexplosion" für München vorhergesagt

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Im Sommer 2023 war das Isarufer voller Menschen. An diesem Aprilwochenende könnte es wieder so kommen. (Foto: Stephan Rumpf)

Der Wetterdienst erwartet Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Wie außergewöhnlich ist das für April? Und kann vielleicht Saharastaub das Super-Sonnen-Wochenende noch verhindern?

Von Annika Block

Auf die Plätze, fertig, Sonnencreme, Handtuch und Badesachen packen - denn am Wochenende scheint der Sommer zu starten. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) soll es in München am Samstag bis zu 27 Grad warm werden. Am Sonntag könnten die Temperaturen sogar noch weiter steigen, auf 29 Grad. Ein volles Isarufer und Sitzplatzmangel im Englischen Garten sind an den beiden Tagen somit abzusehen.

Wird 2024 wohl wieder so warm wie 2023? Das vergangene Jahr war das wärmste seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen. Andreas Becker, Leiter der Abteilung Klimaüberwachung des DWD, erklärt in seinem Klimastatusbericht: Es lag nicht etwa an sommerlichen Hitzewellen, sondern vielmehr an milden Herbst- und Wintertemperaturen.

Eines ist klar: "April, April, der macht, was er will." Temperaturen von bis zu 29 Grad - das ist jedoch ein neues Höchstmaß. Guido Wolz, Meteorologe und Leiter des Referats Regionale Wetterberatung vom DWD in München, spricht von einer "Temperaturexplosion".

Es sehe nach einem Dekadenrekord für Bayern und auch für die Stadt München aus, sagt Wolz. Also nach einem Temperaturrekord für das erste Drittel des Monats April. Wetterexperten teilen die Monate nämlich in Dekaden ein, die jeweils zehn Tage lang sind. Bisher liege der Rekord für die erste Aprildekade in München bei 25,2 Grad. Nicht gleichzusetzen sei das mit dem April-Monatsrekord, der 2012 bei 32,2 Grad lag und nun wahrscheinlich nicht gebrochen werde.

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Das warme Wetter kann laut Wolz auf eine Südwest-Strömung zurückgeführt werden - hier kämen die wärmsten, subtropischen Luftmassen her. Zusätzlich stehe München unter einem Hochdruckeinfluss. Der Sonnenstand nehme ebenfalls zu. "Am Wochenende herrschen in Bayern hochsommerliche Temperaturen", sagt Wolz. Außergewöhnlich sei die Hitzewelle dennoch, der bisherige Höchstwert in der ersten Aprildekade liege in Bayern bei 26,7 Grad und stammt aus dem Jahr 2011.

Was treibt der Saharastaub?

An Ostern war in einigen Teilen Deutschlands ein besonderes Naturphänomen zu erleben: Saharastaub. Weniger schlimm wird es an diesem Wochenende in München aussehen, doch die Südwest-Strömung wird besonders am Sonntag Saharastaub in die Stadt bringen. "Vergleichbar ist das dennoch nicht mit dem letzten Ereignis", so Wolz.

Der feine Sand werde sich zum größten Teil im Westen absetzen, am Samstag sei der Sonnenschein aber bis auf wenige Wolken ungetrübt. Am Sonntag hingegen könnten sich Wolken bilden, die aus zahlreichen Staubpartikeln aus Kondensations- und Eiskeimen entstehen - und die Strahlung der Sonne leicht dimmen. "So liegen die Höchstwerte vielleicht doch ein, zwei Grad tiefer als bei einem wolkenlosen Himmel", sagt der Meteorologe Wolz.

Auch wenn die Sonne nicht den ganzen Tag grell scheint, heißt es: Sonnencreme nicht vergessen und genügend Wasser trinken. Und dann, ab an die Isar! Aber Achtung: Das Wasser hat laut Bayerischem Landesamt für Umwelt im Moment bloß knappe neun Grad.

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