Unfallzahlen:Weniger Verkehrstote in München

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Mit Blumen haben Menschen des elfjährigen Jungen gedacht, der im Mai an der Kreuzung Cornelius-/ Erhardtstraße von einem Lastwagen erfasst und getötet wurde. (Foto: Florian Peljak)

21 Menschen starben dieses Jahr auf den Straßen der Stadt und des Landkreises. Zwei der tödlichen Verkehrsunfälle hatten öffentliche Diskussionen ausgelöst.

Von Martin Bernstein

Die Zahl der Verkehrstoten in München ist zurückgegangen. Bis zum 23. Dezember starben nach Polizeiangaben 21 Menschen durch Unfälle auf den Straßen der Stadt und des Landkreises München. Das sind deutlich weniger Opfer als im Jahr 2018, als 26 Menschen im Straßenverkehr starben, und auch weniger als im Jahr 2017, als es 27 Unfalltote gab. Im Jahr davor hatten Verkehrsunfälle in München 19 Menschen das Leben gekostet - womit nach Einschätzung der Polizei 2016 einen "historischer Tiefstand" bedeutet hatte. Die Einschätzung des damaligen Polizeivizepräsidenten Werner Feiler wird indes vermutlich auch dessen Nachfolger Norbert Radmacher so oder so ähnlich teilen, wenn er Ende Februar die Verkehrsunfallbilanz der Polizei für 2019 offiziell vorstellen wird: "19 Verkehrstote sind 19 Tote zu viel."

Zwei der tödlichen Verkehrsunfälle in diesem Jahr, das sich nun dem Ende zuneigt, hatten heftige öffentliche Diskussionen ausgelöst - nicht zuletzt, weil die Opfer noch Kinder waren. Ein elf Jahre alter Bub wurde im Mai in der Corneliusstraße von einem nach rechts abbiegenden Lastwagen erfasst und getötet. Weil elektronische Abbiegeassistenten erst von 2022 an für alle neuen Fahrzeugtypen Pflicht sind und erst von 2024 an alle neuen Lastwagen über derartige Systeme verfügen müssen, bringt die Stadt nun 100 sogenannte Trixi-Spiegel an 40 ausgesuchten, potenziell gefährlichen Kreuzungen an, wie im November bekannt wurde. Darunter sind alle Verkehrsknoten, an denen in den vergangenen Jahren Menschen durch einen Rechtsabbiegeunfall verletzt oder getötet wurden.

Der Schock war groß, nachdem im November ein 14 Jahre alter Bub auf der Fürstenrieder Straße von einem Auto erfasst und getötet worden war. Ein 34 Jahre alter Pkw-Lenker war auf der Flucht vor der Polizei als Geisterfahrer durch die Stadt gerast. Gegen ihn wird wegen Mordes ermittelt. Raserei im Stadtgebiet ist nach wie vor einer der Hauptgründe für schwerste Verkehrsunfälle. Strecken wie die Fürstenrieder oder die Landsberger Straße, die auch häufig Schauplatz illegaler Autorennen sind, werden von der Polizei besonders überwacht.

© SZ vom 30.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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