Fahrgäste der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) müssen bald wieder mit zusätzlichen Einschränkungen und deutlich längeren Fahrzeiten zurechtkommen. Denn die viel genutzten U-Bahnlinien U3 und U6 werden - nach 2020 und 2022 - auch dieses Jahr wegen Bauarbeiten für längere Zeit unterbrochen. Weil am Sendlinger Tor Weichen erneuert werden müssen, ist vom 12. Juni bis 30. Juli zwischen Sendlinger Tor und Goetheplatz kein U-Bahn-Betrieb möglich.
Die beiden Linien werden jeweils in einen Nord- und einen Südast geteilt. Die U3 verkehrt während der Bauzeit alle zehn Minuten zwischen Moosach und Odeonsplatz sowie zwischen Fürstenried West und Goetheplatz. Die U6 fährt zwischen Garching-Forschungszentrum oder Fröttmaning und Odeonsplatz in den Hauptverkehrszeiten alle fünf, ansonsten alle zehn Minuten. Auf dem Südast fährt die U6 nur zwischen Klinikum Großhadern und Implerstraße. Hier gilt ein Zehn-Minuten-Takt.
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Zwischen Odeonsplatz und Sendlinger Tor kann nur ein Pendelzug im Zehn-Minuten-Takt verkehren, da in diesem Abschnitt nur ein Gleis zur Verfügung steht. Dafür richtet die MVG gleich vier Ersatzbuslinien ein. Die Buslinie U3 verbindet den U-Bahnhof Sendlinger Tor mit dem Goetheplatz. Die Linie X3 verkehrt zwischen Hauptbahnhof Süd und Goetheplatz.
Die Buslinie U6 verkehrt als Ringlinie auf der Strecke Sendlinger Tor - Goetheplatz - Poccistraße - Implerstraße - Tumblingerstraße - Goetheplatz und Sendlinger Tor. Linie X6 fährt als Ringlinie auf dem Linienweg Hauptbahnhof Süd - Goetheplatz - Poccistraße - Implerstraße - Tumblingerstraße - Goetheplatz - Hauptbahnhof Süd.
Mit den Bussen X3 und X6 entsteht eine zusätzliche Verbindung zum Hauptbahnhof. Fahrgäste können den Pendelzug Sendlinger Tor - Marienplatz - Odeonsplatz vermeiden, indem sie auf die U4 oder U5 in Richtung Odeonsplatz oder die S-Bahnen in Richtung Marienplatz ausweichen.
Wegen der Ersatzbusse 15 Minuten längere Fahrtzeit
Für die Fahrgäste verlängert sich die Fahrzeit durch die Nutzung der Ersatzbusse um ungefähr 15 Minuten. Weil auf dem 800 Meter langen Abschnitt der Lindwurmstraße zwischen Goetheplatz und Sendlinger-Tor-Platz wegen der dortigen Baustelle die Busse im Stau stecken bleiben können, kann es eine gute Alternative sein, die Strecke zu Fuß zurück zu legen, das ist in etwa zehn Minuten zu schaffen.
Dass dieses Jahr die beiden Linien schon wieder unterbrochen werden müssen, liegt am Alter der Infrastruktur, die nach über 50 Jahren dringend ausgetauscht werden muss. Denn einzelne Reparaturen helfen nach Angaben der MVG hier nichts mehr und sind auf Dauer zu teuer.
Deshalb muss alles raus und durch neues Material ersetzt werden: Drei Weichen und die dazugehörigen Gleiskreuzungen, Schienen und Schwellen sowie etwa 600 Tonnen Schotter. Außerdem werden rund zwei Kilometer Stromschienen erneuert. Die Stadtwerke wollen die Sperrung zudem für eine elektrotechnische Sanierung zwischen Odeonsplatz und Goetheplatz nutzen und die Fassaden an den Bahnsteigen Goetheplatz und Marienplatz erneuern.
Der nun schon seit mehr als sechs Jahren laufende Umbau des U-Bahnhofs Sendlinger Tor soll nach derzeitigem Stand im Herbst dieses Jahres abgeschlossen werden.
