Eine Milliarde Euro könnte ein Tunnel durch den Münchner Norden kosten. Ein Bündnis aus elf Umweltorganisationen stemmt sich allerdings gegen diesen Anschluss an den Autobahnring A 99. Das ist im Verkehrskonzept für den Norden enthalten, welches der Stadtrat am Mittwoch auf den Weg bringen soll. Am Montag haben Aktivisten im Fischbrunnen vor dem Rathaus einen symbolischen Scheck über die mutmaßliche Bausumme für die "BMW-Autobahn", wie sie das Projekt nennen, versenkt.
Der Tunnel sei ein "ökologischer Wahnsinn", sagt zum Beispiel Katharina Horn, Referentin für nachhaltige Mobilität beim Münchner Bund Naturschutz. Nicht zuletzt, weil dafür nach Berechnungen von Greenpeace mehr als 700 Bäume mit einem Stammumfang von mindestens 80 Zentimetern gefällt werden müssten.
Überdies üben die Organisationen auch Kritik an der SPD, die zwar im Koalitionspapier mit den Grünen die Abkehr vom Tunnelprojekt festgelegt hat, zusammen mit den Fraktionen CSU/Freie Wähler und FDP/Bayernpartei nun aber doch dafür stimmen will - sozusagen die Abkehr von der Abkehr. Der Tunnel könnte von der Schleißheimer Straße auf Höhe der Aschenbrennerstraße in Richtung Nordwesten zum Autobahnkreuz Feldmoching führen.