München/Starnberg:Nach dem Gipfel kommt der Stau

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Die Funken fliegen, wenn am Stahl der Brücken geschweißt wird. (Foto: Georgine Treybal)

Kaum ist das G-7-Treffen zu Ende, beginnen auf der Autobahn Garmisch die Bauarbeiten. Fünf Brücken werden saniert

Von Otto Fritscher, München/Starnberg

Eigentlich wären die Bauarbeiter auf der A 95 schon längst zugange. Aber den hochmögenden Teilnehmern des G-7-Gipfels am übernächsten Wochenende auf Schloss Elmau ist es zu verdanken, dass der Verkehr auf der Garmischer Autobahn zwischen dem Autobahndreieck Starnberg und München bisher noch ungehindert läuft. Für den Fall, dass schlechtes Wetter keine Hubschrauberflüge für die sieben Regierungschefs zulässt, und für die Vielzahl der Delegationsmitglieder, aber auch für Tausende von Polizisten und Journalisten soll die Autobahn keine kilometerlange Dauerbaustelle sein.

Das wäre der Fall, wenn mit der Sanierung von fünf Brücken auf der östlichen Richtungsfahrbahn, die den Verkehr nach München aufnimmt, schon - wie ursprünglich geplant - im April begonnen worden wäre. So werden die Bauarbeiter erst unmittelbar nach dem G-7-Gipfel, der am 7. Juni endet, mit schwerem Gerät anrücken, um fünf rund 50 Jahre alte Brücken zwischen dem Dreieck Starnberg und der Ausfahrt München-Fürstenried zu erneuern. Für die Autofahrer heißt dies vor allem: Sie müssen viel Geduld aufbringen, denn es ist mit Behinderungen bis in den Herbst hinein zu rechnen. Das Ende der Arbeiten ist für Dezember geplant.

Die Verkehrsführung wird so aussehen, wie sie schon vergangenes Jahr auf der A 95 praktiziert worden war - damals als bundesweites Pilotprojekt: Der gesamte Verkehr in beide Fahrtrichtungen muss sich die westliche Richtungsfahrbahn - die normalerweise in Richtung Garmisch führt - teilen. Aus den drei Spuren werden dann fünf, aber engere Fahrstreifen gemacht. Zwei fest installierte für jede Fahrtrichtung, und ein zusätzlicher Fahrstreifen in der Mitte dazwischen, der von 6.30 bis 10.30 Uhr den Verkehrsstrom in Richtung zusätzlich aufnimmt. Von 15.30 bis 20 Uhr rollen dann die Autos auf drei Spuren, in die andere Richtung, aus der Stadt heraus. "Diese Wechselverkehrsführung richtet sich danach, zu welchen Tageszeiten und an welchen Wochentagen die Verkehrsspitzen auftreten. Entsprechend wird der Zusatzfahrstreifen freigegeben", erklärt ein Sprecher der Autobahndirektion Südbayern. In der Nacht bleibt die Zusatzspur gesperrt - dazu werden die Sperreinrichtungen jedes Mal eigens von Arbeitern aufgebaut.

Nach Abschluss der Brückenbauarbeiten im Herbst erhält die Fahrbahn in Richtung München einen neuen Belag. Die Bauarbeiten auf der Autobahn zeitigen auch Auswirkungen auf den Fahrradverkehr - und sogar auf Fußgänger. Denn zeitweise müssen einige Unterführungen, die unter der Autobahn hindurch auf die jeweils andere Seite des Forstenrieder Parks führen, gesperrt werden. Auch der Äußere Münchner Radlring ist betroffen. "Es werden ausgeschilderte Umleitungen eingerichtet werden", kündigt die Autobahndirektion an.

© SZ vom 30.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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