Was läuft an Shows?:Diese Shows sind sehenswert im März

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Aphrodite Devine legt sich beim Burlesque-Festival ins Zeug. (Foto: Verena Gremmer)

Von der Zauberflöte bis zum Buchbinder Wanninger: Aus vielem lässt sich ein Musical machen. Davon sind einige im März zu sehen, dazu auch Zirkus und Live-Podcasts.

Von Michael Zirnstein

Musical? Wer's mag, mag man sagen. Eine durchaus Show-begeisterte Journalisten-Kollegin jedenfalls schaut sich gerne Musicals an, was sie aber gar nicht mag: wenn das Stück den Zusatz trägt "- das Musical". Prädikat: "grundsätzlich verdächtig". Sie hat also große Bedenken etwa beim kommenden Die Zauberflöte - das Musical am Deutschen Theater (ab 11. April). Kann man nachvollziehen, weil wieso braucht ein Klassiker der Klassik neuen Pep, der ja ohnehin für seine zugängliche Musik gefeiert wird? Oder Footlose - das Musical, das gerade in einer neuen Inszenierung bis 17. März läuft auf derselben Bühne. Vermusicalte Filme leiden nicht selten unter dem Theater-Minimalismus. Aber wer's mag, kann ja mal schauen. Dagegen ist die Idee, aus der Karl-Valentin-Vorlage Buchbinder Wanninger - das Musical, also ein Bavarical, zu machen, derart kühn, dass es schon wieder spannend ist (noch bis 10. März).

Andererseits hat das ehrwürdige Deutsche Theater einen epochalen Wandel durchgemacht: Hier kommt ja längst nicht mehr alle ein, zwei Monate mal ein neues Musical-Gastspiel auf die Bühne. Nein, Shows aller Arten tanzen hier Ringelreihen im großen Saal: Dem Chinesischen Staatscircus (11. März) folgt eine Hit-lastige Nacht des Musicals (19. März) und dann Dance N' Speak Easy, in dem die Hip-Hop-Weltmeister Wanted Posse aus Frankreich Breakdance mit Swing und Charleston durchschütteln und rühren (20.-24. März).

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Die verbindende Kraft der Musik zeigen Roger Rekless und Horst Wegener in der Milla aber auch etliche Großkonzerte von James Blunt, Jason Derulo, Niall Horan oder Judas Priest in der Olympiahalle.

Von Michael Zirnstein

Auch in Silbersaal und Barocksaal rauscht das Programm durch: vom Spektakel der Entkleidekunst ( Burlesque Festival, 15. und 16. März) zum Podcast über bayerische Geschichte ( Histonauten, 18. März), vom Gäste-Talk mit dem Kabarettisten André Hartmann ( Das Ratschkartell, 19. März) zur Travestie-Show von Gina de L'amore (30. März), und durch einige Konzerte wie dem Kurt-Weill-Abend von Vladimir Korneev (28. März), dem Disney-Programm der Hot Stuff Jazzband (20. März) oder Notenlos durch die Nacht - das Wunschmusical, bei dem Bastian Pusch und Andreas Speckmann, alles spielen, was gefordert wird. Dem Publikum trauen sie offenbar nicht zu viel zu, nennen sie das Zufalls-Programm doch "ein Medley des schlechten Geschmacks" (12. März).

Aber, wie gesagt, nichts gegen Musicals, und bei einigen Theatern sind sie gerade voll im Trend. Die Drehleier probiert gerade die spaßige Variante. Einmal mit Susi oder so - Kaiserin von Österreich, da wird eine Geschichte um die Gassenhauer aus 40 Jahren Austropop herum fantasiert (etwa am 12. April); und noch einmal mit Robin Hut - König der Liebe, einer Räuberpistole mit den Hits der Flower-Power-Ära (20. März bis 1. Mai). Das Hofspielhaus nennt seinen Pop-Abend Beatles On Bord vorsichtshalber mal "Trashical" (bis 21. April).

Dagegen ist und bleibt das spritzige, witzige Slippery Slope im Metropoltheater eher eine Popstar-Satire der israelischen Theatermacherin Yael Ronen auf Shitstorms und Empörungskultur und wird vom Theater selbst mit dem Warnhinweis für alle Genre-Fans versehen: "Almost a Musical" (Wiederaufnahme vom 10. bis zum 28. April).

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