Bildung in München:Zu wenig Schulplätze?

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Die Grund- und Mittelschule an der Zielstattstraße könnte während einer umfassenden Sanierung in einen Neubau an der Boschetsrieder Straße ausgelagert werden. (Foto: ANGELIKA BARDEHLE)

Stadtviertelvertreter halten den errechneten Bedarf des Münchner Schulbauprogramms für viel zu niedrig. Im Süden herrsche beispielsweise ein eklatanter Mangel an Realschulplätzen.

Von Jürgen Wolfram

Der Bezirksausschuss (BA) Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln hat erhebliche Zweifel am Schul- und Kita-Bauprogramm der Stadt. In einer Stellungnahme zum Sachstandsbericht der "Schulbauoffensive 2013-2030" äußert das Stadtteilgremium die Befürchtung, dass vor allem der Bedarf an Gymnasien und Realschulen zu niedrig angesetzt sein könnte. Erinnert wird in diesem Zusammenhang an "die in den nächsten Jahren entstehenden Neubaugebiete" im Stadtbezirk.

Kritisiert werden zudem kostenbedingte Einsparüberlegungen für die Neubauten an den Grund- und Mittelschul-Standorten Königswieser Straße und Zielstattstraße. Dort soll die Zahl der Klassenzüge reduziert werden. Polina Gordienko (SPD), Vorsitzende des BA-Unterausschusses Soziales, Bildung und Sport, kommentierte das Schulbauprogramm so: "In Anbetracht des anhaltenden Zuzugs ist es nicht tragbar." Und die angedachten Einsparungen seien "besorgniserregend".

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In der Debatte schwangen auch Bedenken mit, ob das Programm zeitlich überhaupt so umgesetzt werden könne wie geplant. Das liegt nicht zuletzt an größeren Rochaden, die dem Bildungsreferat vorschweben. So soll das Thomas-Mann-Gymnasium, damit sein Gebäude an der Drygalski-Allee saniert werden kann, in das neu entstehende Gymnasium an der Gmunder Straße umziehen. Ähnliche Pläne existieren für die Grund- und Mittelschule an der Zielstattstraße, die während einer umfassenden Sanierung in den Neubau an der Boschetsrieder Straße ausgelagert werden könnte.

"Besonders hervorzuheben" ist nach Ansicht der Bürgervertreter "die Sicherung von Realschulplätzen". Der BA vermisst hierzu "aktuelle Informationen", etwa zum geplanten Realschulstandort an der Forstenrieder Allee. Dieser Standort sei wegen verkehrstechnischer Probleme ohnehin nur eine "Notlösung". Davon abgesehen reiche eine einzige neue Realschule im Stadtbezirk nicht aus, denn an diesem Schultyp herrsche im Münchner Süden ein eklatanter Mangel.

Über die Stellungnahme zum Entwurf der "Schulbauoffensive" hinaus folgte der BA einhellig einem Antrag der CSU-Fraktion, die Gründung eines zusätzlichen Gymnasiums zu fordern. Entstehen soll es "schnellstmöglich" am Standort Drygalski-Allee.

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