S-Bahn München:Wie die Bauarbeiten an der zweiten Stammstrecke vorankommen

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Vor zwei Jahren haben in München die Arbeiten an der zweiten S-Bahn-Stammstrecke begonnen, das Bild zeigt den künftigen Halt Marienhof. (Foto: Florian Peljak)
  • Inzwischen wird an allen drei Abschnitten der zweiten Stammstrecke bereits gearbeitet.
  • Im Westabschnitt am Bahnhof Laim wird derzeit unter anderem die Unterführung umgebaut.
  • Am Arnulfpark laufen die ersten Arbeiten für einen Rettungsschacht und am Hauptbahnhof ist der Abriss des alten Empfangsgebäudes abgeschlossen.

Von Andreas Schubert

"Jetzt geht's ans Bauen", sagt Kai Kruschinski. Der 44-jährige Bau- und Wirtschaftsingenieur hat Anfang Januar die Gesamt-Projektleitung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke übernommen. Am Donnerstag hat er den aktuellen Stand der Großbaustelle vorgestellt.

Inzwischen wird an allen drei Abschnitten der zweiten Stammstrecke bereits gearbeitet. Im Westabschnitt am Bahnhof Laim wird derzeit unter anderem die Unterführung umgebaut, am Arnulfpark laufen die ersten Arbeiten für einen Rettungsschacht, am Hauptbahnhof ist der Abriss des alten Empfangsgebäudes abgeschlossen, sodass demnächst dort in die Tiefe gegraben wird. Zunächst entstehen Pfeiler, die später den Betondeckel über der Baugrube stützen sollen; von April an wird dann die Hülle der Baugrube erstellt, mit einer sogenannten Schlitzwand.

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Die Hülle um die Baustelle am Marienhof ist bereits weit fortgeschritten und laut Kruschinski zu zwei Dritteln fertig. Dann werden auch dort Stützpfeiler für den Betondeckel gebaut, sobald dieser über der Baugrube angebracht ist, geht es von nächstem Jahr an in die Tiefe. Derzeit wird noch bis März an der Dienerstraße ein Brunnen gebohrt, um den Grundwasserspiegel in der Baugrube zu senken. Und auch die Baustelle selbst wird etwas umgebaut, wie der Projektleiter erklärt.

Dadurch soll Platz für eine Betonmischanlage gewonnen werden, die in den ursprünglichen Planungen wegen des beschränkten Platzes nicht vorgesehen war. Im Austausch mit den Baufirmen habe sich aber diese Möglichkeit ergeben. Die Mischanlage soll den Lastwagenverkehr mit Betonmischern von 28 000 auf 15 000 Fahrten reduzieren. Insgesamt bleiben aber immer noch voraussichtlich 25 500 An- und Abfahrten durch die Maximilianstraße übrig. Was die Umplanungen in Haidhausen betrifft, so rechnet die Bahn etwa in zwei Jahren mit der Baugenehmigung durch das Eisenbahnbundesamt.

Wie die Bahn vorigen Sommer bekannt gab, soll der neue S-Bahn-Halt am Ostbahnhof nicht mehr am Orleansplatz, sondern an der Friedenstraße auf Bahngelände entstehen. Das soll Kosten und Bauzeit sparen, weil die Station nicht mehr in 40, sondern in 16 Metern Tiefe entsteht. Statt fünf Rettungsschächten, von denen auch einer an der Kellerstraße geplant war, wird nun eine dritte Röhre als Rettungstunnel gebohrt. Mit dieser fängt die Bahn an und nutzt sie so als Erkundungsschacht, bevor dann die Bohrarbeiten für die beiden großen Tunnel starten. In etwa drei Jahren sollen die Arbeiten beginnen.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2028 soll die zweite Stammstrecke in Betrieb gehen. Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel ist überzeugt, dass um zwei Jahre verschobene Termin eingehalten wird. Weitere Umplanungen seien nun nicht mehr zu erwarten.

© SZ vom 28.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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