Öffentlicher Nahverkehr:München hat nun Züge aus zweiter Hand

Die Münchner S-Bahn bekommt Verstärkung. (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Gebrauchte Modelle aus Hannover verstärken jetzt die S-Bahn. Eigentlich sollten sie schon früher hier sein. Durch den Stammstreckentunnel können sie allerdings nicht fahren.

Von dieser Woche an verstärken die ersten von 16 gebrauchten Zügen aus Hannover die Flotte der Münchner S-Bahn. Eigentlich hätten sie schon 2022 geliefert werden sollen. Doch weil der Zugtyp ET 424 über Toiletten verfügt, mussten diese erst einmal ausgebaut werden. Außerdem wurden die Züge innen und außen aufgemöbelt. Aus technischen Gründen können die Züge nicht im Stammstreckentunnel fahren, es fehlt die erforderliche Leit- und Sicherungstechnik für die besonders dichte Zugfolge dort. Deshalb bedienen sie auf der Linie S2 Pendelfahrten zwischen Dachau und Altomünster, auf der S4 Verstärkerfahrten in den oberirdischen Teil des Münchner Hauptbahnhofs und auf der S20 die Strecke Geltendorf-Pasing-Höllriegelskreuth.

Die zusätzlichen Züge werden für den 20-Minuten-Takt gebraucht, der seit Dezember 2022 auch auf den Außenästen gilt. Mit den frei werdenden "Münchner" Zügen vom Typ ET 423 kann die Deutsche Bahn das Angebot auf den Linien aufzustocken, die durch die Stammstrecke fahren.

Der Freistaat Bayern beteiligt sich an der Beschaffung und Modernisierung mit rund 32 Millionen Euro. Von Ende der 2020er-Jahre an sollen dann ganz neue, 200 Meter lange Züge die alten Modelle ablösen. Weil viele Bahnsteige aber kürzer als 200 Meter sind, werden auf bestimmten Linien weiterhin alte Züge eingesetzt.

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