Zahlreiche Fälle von Gewalt in München:S-Bahn-Fahrer wird mit dem Tod bedroht, Menschen unvermittelt attackiert

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Viel Alkohol, viel Gewalt: Die Bundespolizei verzeichnet am Sonntag eine ganze Reihe von Gewalttaten im S-Bahn- und Bahnbereich. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Ein Mann muss nach einem Faustschlag aus der S-Bahn gezogen werden, ein anderer schlägt einen 13-Jährigen: Im Bereich des Hauptbahnhofs und anderer S-Bahnhöfe registriert die Polizei eine ganze Reihe gewalttätiger Übergriffe.

Die Bundespolizei meldet von diesem Sonntag aus ihrem Zuständigkeitsbereich eine ganze Reihe von gewalttätigen Übergriffen. Ob die Täter von der Wiesn kamen, teilt die Polizei nicht gesondert mit. Viele von ihnen waren jedenfalls erheblich alkoholisiert.

Um ein Uhr nachts wurde demnach ein 35-Jähriger unvermittelt von einem 25-Jährigen attackiert, als er im Bereich der Tramhaltestelle Hauptbahnhof Nord die Straße überqueren wollte. Der Angreifer habe den Mann zu Boden gestoßen und mehrfach in Richtung seines Kopfes getreten. Mitarbeiter des Kommunalen Außendienstes des Kreisverwaltungsreferates seien dem 35-Jährigen zu Hilfe geeilt und hätten weitere Attacken verhindert. Der Angegriffene wurde laut Polizei vom Rettungsdienst behandelt und in eine Münchner Klinik transportiert. Der Angreifer wurde festgehalten und der Bundespolizei übergeben. Bei ihm sei eine Atemalkoholkonzentration von 1,57 Promille gemessen worden. Gegen ihn werde wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

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Bier wird dabei deutlich weniger getrunken als noch 2022, dafür war Alkoholfreies und Wasser nachgefragt. Wie der zweite Teil des Oktoberfests verlief in der Nachlese.

Nach Faustschlag: 20-Jähriger muss aus S-Bahn gezogen werden

Eine brutale Attacke ereignete sich auch am Sonntagmorgen gegen 8.30 Uhr. Zwei Jugendliche seien in der S2 vom Karlsplatz zum Hauptbahnhof gefahren. Einer der beiden, ein 20-Jähriger, sei von einem Unbekannten zunächst verbal, in englischer Sprache angegangen worden, teilt die Bundespolizei mit. Dann habe der Unbekannte dem jungen Mann unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen.

Dieser sei gestürzt und benommen und stark blutend am Boden liegengeblieben. Während der unbekannte Angreifer in der S-Bahn blieb, zog der Begleiter des stark alkoholisierten Opfers diesen am Hauptbahnhof aus der S-Bahn, wo er ärztlich versorgt wurde. Die Bundespolizei wertet nun die Kameraaufzeichnungen der S-Bahn aus, um dem Unbekannten, gegen den wegen Körperverletzung ermittelt wird, auf die Spur zu kommen.

Wegen Verspätung: Todesdrohung gegen S-Bahn-Fahrer

Gegen halb acht am Abend wurde ein S-Bahn-Fahrer am S-Bahnhof Höhenkirchen-Siegertsbrunn von einem Fahrgast massiv bedroht. Ein 51-jähriger, mit 0,64 Promille alkoholisierter Mann sei aufgrund der Unpünktlichkeit der S7 Richtung München so erzürnt gewesen, dass er nach einer verbalen Attacke den DB-Mitarbeiter mit den Worten "Ich steche dich ab" bedroht habe. Bei der Durchsuchung des 51-Jährigen sei ein Taschenmesser mit zehn Zentimeter Klingenlänge aufgefunden worden, das er zuvor jedoch nicht vorgezeigt hatte. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen sei er auf freiem Fuß belassen worden.

Um kurz vor 21 Uhr kam es im Hauptbahnhof zu einem Streit unter drei Betrunkenen. Eine mit 1,53 Promille alkoholisierte Frau schlug der Polizei zufolge einem ihr unbekannten Mann mit der Hand unvermittelt ins Gesicht, nachdem dieser ihr auf den Fuß getreten war.

Als der 48-Jährige, der mit 1,33 Promille offenbar auch einiges intus hatte, daraufhin die Frau bedroht habe, habe sich wiederum deren Ehemann eingemischt und versucht, den 48-Jährigen zu schlagen. Eine Streife der Bundespolizei habe den Vorfall bemerkt und sei eingeschritten, bevor die Lage weiter eskalierte. Nun wird gegen alle drei wegen des Verdachts wechselseitiger Körperverletzung ermittelt.

Eine umgefallene Glasflasche sorgte gegen 22:30 Uhr im Hauptbahnhof zu einem Streit zwischen einem 39-Jährigen und einem 13-Jährigen. Der laut Polizei "sichtlich alkoholisierte" Ältere habe den Jüngeren mit Schlägen gegen den Oberkörper und den Kopf traktiert. Streifen der DB Sicherheit und Bundespolizei hätten die Beteiligten getrennt. Gegen den 39-Jährigen werde nun wegen Körperverletzung ermittelt.

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