Verkehrsministerium:Verbesserungen für S-Bahn in der Prüfung

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Mit dem Programm "Bahnausbau Region München" hat die bayerische Staatsregierung 28 Maßnahmen auf den Weg gebracht, die sich bereits bei der Deutschen Bahn in konkreter Planung - etwa die S 7-Verlängerung nach Geretsried - oder in der Umsetzungsphase (zweite S-Bahn-Stammstrecke oder Erdinger Ringschluss) befinden. Jetzt hat das Verkehrsministerium eine Liste mit 43 weiteren Maßnahmen vorgelegt, die in den kommenden vier Jahren auf ihre Machbarkeit und verkehrliche Wirkung untersucht werden sollen. Neben altbekannten Maßnahmen wie die Ausbauten des Nord- und des Südrings für den S-Bahnverkehr oder den S-Bahn-Halten an der Berduxstraße, in Emmering oder Eching Ost, ist auf der Liste auch der nachträgliche Anschluss eines Südastes in Richtung Giesing vorgesehen. Damit könnten die S 3 und die S 7 an die Zweite Stammstrecke andocken und müssten nicht erst zeitraubend am Ostbahnhof die Fahrtrichtung wechseln. Der Südast schaffe die Voraussetzungen, um auch Richtung Kreuzstraße und Holzkirchen einen 15-Minuten-Takt der S-Bahn sowie Express- und Regional-S-Bahnen, etwa aus dem Oberland, zu ermöglichen, teilt das Verkehrsministerium mit.

Doch das alles ist noch Zukunftsmusik. Die zweite S-Bahn-Röhre ist das zentrale Element des Bahnausbaus. Erst mit ihrer Inbetriebnahme, die trotz vieler Zweifel offiziell noch immer 2028 vorgesehen ist, wird eine Angebotsoffensive bei der S-Bahn möglich. Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) kündigt an, man werde alles umsetzen, was technisch möglich und verkehrlich sinnvoll sei. "Wir brauchen passgenaue Lösungen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden", lässt sie mitteilen.

Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht die Pläne in seinem jüngsten Newsletter teilweise kritisch. Längst überfällige Maßnahmen wie das zweite Gleis Grafing-Ebersberg fänden sich in der neuen Liste. Bei diesem Projekt stelle sich die Frage, warum man das zweite Gleis nicht sofort einer raschen Umsetzung zuführt, sondern wieder auf "zu untersuchen" setze, sei doch die Notwendigkeit längst unstrittig. "Man wird den Verdacht nicht los, dass manche Vorhaben so wieder auf die lange Bank geschoben werden", so Pro Bahn.

© SZ vom 27.05.2021 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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