Fahrer rast auf Beamte zu:Polizisten schießen auf Porsche

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Die Polizei warnt vor Trickbetrug am Telefon. (Foto: Leonhard Simon)

Der Fahrer soll mit mehr als Tempo 100 durch München gejagt und auf einen Beamten zugerast sein. In Sendling wird der tatverdächtige 29-Jährige gegen Mitternacht gestoppt.

Von Martin Bernstein

"Wenn er nicht ausgewichen wäre, wäre der Beamte überfahren worden": Um sich einer Kontrolle zu entziehen, soll ein 29-Jähriger in der Nacht zum Mittwoch mit seinem Porsche in München direkt auf einen Polizisten zugerast sein. Der Beamte und ein Kollege gaben daraufhin Schüsse aus ihrer Dienstwaffe auf das Auto ab, wie das Präsidium mitteilte. Der Porsche Cayenne war einer Streife kurz zuvor auf der Tegernseer Landstraße im McGraw-Graben aufgefallen.

Als die Beamten das Auto und dessen Insassen kontrollieren wollten, raste der Fahrer nach Polizeiangaben "fluchtartig mit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Großmarkthalle weiter". Auf der Strecke von der Tegernseer Landstraße durch den Candidtunnel und die Brudermühl- in die Schäftlarnstraße überfuhr das Auto mit offenbar mehr als 100 Stundenkilometern mehrere rote Ampeln. Dann stoppte der Fahrer den Porsche und schaltete die Warnblinklichtanlage ein.

Auch die Schüsse können den Wagen nicht stoppen

Die beiden Polizisten seien ausgestiegen und auf das Fahrzeug zugegangen, berichtete ein Polizeisprecher am Mittwoch vom aktuellen Ermittlungsstand. Der Fahrer habe daraufhin Blickkontakt zu einem der Beamten aufgenommen, Gas gegeben und sei frontal auf den Polizisten zugefahren. Der Polizeihauptmeister wich aus, die beiden Beamten gaben mehrere Schüsse ab. Der Porsche raste davon und konnte von weiteren Streifen in der Isartalstraße angehalten werden.

Im Fahrzeug saßen ein 29-Jähriger aus München sowie zwei 22-jährige Frauen. Eine der beiden jungen Frauen saß nach einem Fahrerwechsel jetzt am Steuer. Der bereits polizeibekannte 29 Jahre alte Elektriker hat selbst keine Fahrerlaubnis. Keiner der Beteiligten war durch die Schüsse unmittelbar verletzt worden, allerdings wurden der Mann und eine Frau durch Glassplitter leicht verletzt.

Der 29-Jährige wurde festgenommen. Die weiteren Ermittlungen führte zunächst die Mordkommission, am Mittwoch übernahm dann das Kommissariat 13 wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Die Untersuchungen wegen des polizeilichen Schusswaffengebrauchs führt das Landeskriminalamt zusammen mit der Staatsanwaltschaft München I.

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